Geschichte

 

 

Seit seiner Gründung 1914 hat das Museum eine wechselvolle Geschichte erlebt. Dennoch war zumeist eine Kontinuität gegeben, die dafür sorgte, daß die Schätze der kunst- und kulturgeschicht-lichen Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich waren.

Der Schwerpunkt der musealen Bestände hat sich nach dem Umzug der stadtgeschichtlichen Abteilung in den Museumskomplex „Priesterhäuser“ im Jahr 2003 zugunsten der umfangreichen Kunstsammlungen verlagert. In dem mittlerweile denkmalgeschützten Museumsgebäude präsentieren die Zwickauer Kunst-sammlungen ihren wertvollen Bestand in ständigen, aber auch wechselnden Ausstellungen.

In einem großen Rückblick 2004 konnte 'fast' ein Jahrhundert Museumgeschichte gefeiert werden. Im Lauf der Zeit haben sich auch Zwickau-spezifische Schwerpunkte gebildet. Neben den Brücke-Künstlern Max Pechstein und Fritz Bleyl sowie einer außergewöhnlichen spätgotischen Sammlung finden sich in einem eigenen Trakt des Hauses größere Bestände zum Thema Bergbau mit einer mineralogisch-geologischen Abteilung.  

 

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Johan Christian Clausen Dahl

Im Mittelpunkt stehen die ständigen Sammlungen, die bereits vor Eröffnung des Museums 1914 durch den 1864 gegründeten Zwickauer Kunstverein durch Ankauf von Arbeiten für eine städtische Gemäldesammlung angelegt wurden. Zur Sammlung gehören vor allem Gemälde der dem Impressionis- mus und Jugendstil nahestehenden Professoren der Dresdner Kunstakademie wie Bantzer, Bracht, Zwint-

scher oder Kühl. Durch die Stiftung des Dresdner Kunsthistorikers Walter Hentschel konnte diese Samm- lung 1971 um bedeutende Werke der Malerei aus den Niederlanden (Vries, Vlieger, Willaerts, Coninxloo), aus Italien (Ghirlandaio) und Deutschland (Cranach, Füger, Klengel, Dahl) des 16. bis 19. Jahrhunderts bereichert werden.   

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Dank des engagierten Wirkens des ersten Direktors Hildebrand Gurlitt ist das Museum in den zwanziger Jahren als eine moderne Kunstsammlung mit überregio-

naler Bedeutung ausgebaut worden. Seither gilt als  besonderer Sammlungs-

schwerpunkt das Schaffen des gebürtigen Zwickauers und „Brücke“-

Künstlers Max Pechstein.

Der besondere Bestand der Werke Max Pechsteins wird in einem eigenen Gemälde-

saal präsentiert und immer wieder durch Sonderausstellungen bekannt gemacht,

dennoch wächst das Interesse am Ausbau einer ständigen Max Pechstein-Samm- lung, dem sich die Kunstsammlungen ausdrücklich verpflichtet fühlen.

In diesen Zusammenhang gehören die Pechstein-Preisträger und in Zwickau gebo- rene Künstler der Gegenwart, die unterschiedlichste Richtungen innerhalb der zeit- genössischen Kunst seit den 1980er Jahren dokumentieren.

 

Die spätgotische und frühbarocke Skulpturensammlung gehört zu den bedeutendsten sakralen Sammlungen in Sachsen. Werke der Bildschnitzer Peter Breuer, Michael Heuffner und Leonhardt Herrgott bezeugen Zwickau als ein Zentrum spätgo- tischer Schnitzkunst in Obersachsen.

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Fritz Bleyl

Die grafische Sammlung umfast nahe zu 20.000 Werke des 15.-20. Jahrhun-

derts. Darunter befinden sich Drucke von Cranach, Dürer und den deutschen Kleinmeistern, von Künstlern der Romantik (Johann Chr. Klengel, Adrian Ludwig Richter), des deutschen Realismus (Käthe Kollwitz), Werke französischer Karikaturisten (Daumier) und deutscher Impressionisten (Sterl, Slevogt, Liebermann und Corinth) sowie der Moderne des 20. Jahrhunderts. Auch hier

steht die mit über 100 Zeich­nungen, Aquarellen, Druckgrafiken und Autografen umfassende Sammlung an Papierarbeiten von Max Pechstein im Mittelpunkt. Weiterhin ist das Werk von Fritz Bleyl, dem ebenfalls in Zwickau geborenen Mitbe­grün­der der expressio­nistischen Künstler­gruppe „Brücke“ in der Sammlung mit einem sehr großen Konvolut vertreten. 

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Eröffnung Max-Pechstein-Förderpreis 2009

Die Kunstsammlungen seit 1989

 

Der nach der politischen Wende folgende Demokratisierungsprozess forderte für Neuorientierung und Konsolidierung einige Zeit. Vordringlichste Aufgabe war es nun, die gravierenden Lücken der Sammlungs-bestände aufzudecken und nach Möglichkeit zu schließen. So ist es in den 90er Jahren vor allem gelungen, mit wichtigen Werken von Pechstein und Bleyl die Sammlung der „modernen Klassiker“ zu ergänzen. Aber auch überregional arbeitende, in Zwickau geborene Künstler wie Rosa Loy, Hartwig und Wolfram Ebersbach galt es für die Sammlung zu gewinnen.

Der Schwerpunkt der musealen Sammlungen hat sich nach dem Umzug der stadtgeschichtlichen Abteilung in den Museumskomplex „Priesterhäuser“ im Jahr 2003

zugunsten der umfangreichen Kunst-sammlungen verlagert. In dem mittlerweile denkmalgeschützten Museumsgebäude präsentieren die Zwickauer Kunstsammlungen ihre wertvollen Bestände in einer ständigen, aber auch wechselnden Ausstellungen.