Max-Pechstein-Ehrenpreis der Stadt Zwickau 2023 In den Booten. Doris Ziegler - Malerei
7. Oktober 2023 bis 14. Januar 2024
Die Zwickauer Ausstellung anlässlich der Verleihung des Max-Pechstein-Ehrenpreises ermöglicht einen umfassenden Einblick in
das Gesamtwerk der Künstlerin, die in den 1960er Jahren an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer ausgebildet wurde. Lange Zeit war es der „kühle
Blick“, geschult an der neusachlichen Kunst der Zwischenkriegszeit, der ihr Schaffen prägte. Als ein Höhepunkt der Exposition kann, neben weiteren wichtigen Werkgruppen, der erstmals komplett
gezeigte „Passagen“-Zyklus (1988-1994) gelten. Dieser bündelt in singulärer Weise die Erfahrung einer gesellschaftlichen Transformation ohne historische Parallele, den die Malerin inmitten der
Friedlichen Revolution und der Umbrüche in den frühen 1990er Jahren schuf. Ergänzt durch Porträts, Stillleben, Reisebilder und Stadtansichten verdichten sich die Werke dieser Ausstellung zu einem
Panorama von hohem künstlerischen Rang.
Doris Ziegler. Boot II (Detail), 1988
Ein kurzes Künstlerleben. Werner Mothes (1909-1930) und seine Zeitgenossen
24. Juni bis 10. September 2023
Viel zu jung starb der 1909 in Zwickau geborene Werner Mothes 1930 im Alter von nur 21 Jahren. Obwohl ein Großteil
seiner Arbeiten 1945 bei einem Bombenangriff in Dresden zerstört wurden, befinden sich Werke des Künstlers in Familienbesitz sowie in den Kunstsammlungen Zwickau, die bereits kurz nach seinem Tod dem
Künstler mit einer großen Ausstellung gedachten.
Nach der Schulzeit besuchte Werner Mothes die kunstgewerbliche Abteilung der Zwickauer Ingenieurhochschule. 1928 lernte er den Schriftsteller Ludwig Renn kennen, der damals eine Vortragsreihe in
Zwickau hielt. Renn machte Werner Mothes und dessen gleichaltrigen Mitschüler Erhard Hippold mit dem Dresdner Maler Hans Christoph bekannt, der zu dieser Zeit im Zwickauer König-Albert-Museum
ausstellte. Der damalige Leiter Hildebrand Gurlitt unterstützte die künstlerischen Ambitionen junger Talente. So zeigte er in Zwickau bereits 1926 Werke von Otto Griebel, Hans Grundig, Eugen
Hoffmann, Bernhard Kretzschmar, Wilhelm Lachnit in der Ausstellung „Das junge Dresden“, die Positionen der aufkommenden Neuen Sachlichkeit vorstellte. Im Herbst 1928 begann Mothes sein Studium bei
Georg Wrba an der Kunstakademie in Dresden. Hier vertiefte sich die Freundschaft zwischen ihm und Hans Christoph. Zuvor war er im Sommer allein durch Schweden gereist. Er trampte fast ohne Geld und
bat Einheimische, gern auch andere Bildhauer, um Kost und Logis.
Die außergewöhnliche Begabung des jungen Künstlers fiel früh auf. Bereits im Alter von fünf Jahren fertigte er kleine, detaillierte und farbige Zeichnungen an. Die Entwicklung vieler Künstlerkollegen zum scharfen Realismus der Neuen Sachlichkeit der späten Weimarer Jahre ist auch bei Mothes zu erahnen. Wohin seine ganz persönliche künstlerische Entwicklung noch hätte führen können, muss leider für alle Zeit offen bleiben.
Die aktuelle Ausstellung zeigt das erhaltene plastische Werk sowie Zeichnungen und Aquarelle von Werner Mothes. Ergänzt werden diese durch Gemälde und Arbeiten auf Papier von Mothes‘ Freunden und Zeitgenossen aus Museumsbestand.
Werner Mothes, Figurengruppe, Holz, um 1928, KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
1905: Fritz Bleyl und der Beginn der Brücke
18.02. - 29.05.2023
Fritz Bleyl, Moritzburger Windmühle, um 1905, Farbholzschnitt
Die Künstlergruppe Brücke ist heute weltberühmt. Doch wie und warum fand sie überhaupt zusammen? Was verband ihre Mitglieder? Anhand einer Werkauswahl der Mitbegründer Fritz Bleyl, der wie Max
Pechstein aus Zwickau stammte, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff werden diese und weitere Fragen beantwortet und so die Anfänge der künstlerischen Bewegung nachgezeichnet.
Ihre Geschichte
beginnt in Dresden, wo um die Jahrhundertwende die Erneuerung der Künste als Teil der Reformbestrebungen heiß diskutiert wurde. Anfangs finden die jungen Männer Inspiration im Jugendstil sowie bei
den
französischen Neoimpressionisten, allen voran aber in den Werken von Vincent van Gogh, der ihnen als „künstlerischer Vater“ gilt. Zu diesem Zeitpunkt ahnt vermutlich niemand, dass sie einmal zu den
bedeutendsten Vertretern des deutschen Expressionismus zählen werden.
1905: Fritz Bleyl und der Beginn der Brücke entsteht in Kooperation mit dem Brücke-Museum, Berlin, das dort seinen umfangreichen Bestand zu den Anfängen der Brücke vom 24. Februar bis 4. Juni 2023
zeigt. Die begleitende Zeitung der parallel laufenden Ausstellungen wird von beiden Häusern gemeinsam herausgegeben.
privat & öffentlich. Vom Sammeln der Kunst
08.10.2022 - 15.01.2023
[privat]: Max Pechstein, Die Brücke, 1923, Aquarell
Das Sammeln der Kunst gestaltet sich so vielschichtig wie die Kunst selbst – im
privaten wie im öffentlichen Bereich. Stellvertretend präsentiert die Ausstellung
eine bedeutende Kunstsammlung aus Hamburger Privatbesitz, die sich aus hochkarätigen
Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken aus der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammensetzt, und lässt diese in Dialog zu einer
Auswahl an Neuerwerbungen der hauseigenen Zwickauer Sammlung treten.
Verbindendes Element ist dabei insbesondere das Schaffen des gebürtigen
Zwickauers Max Pechstein (1881-1955), auf dessen Werke beide Sammlungen,
privat und öffentlich, ihren Schwerpunkt legen. Gemälde Max Pechsteins aus der
Privatsammlung sind zudem als Dauerleihgaben ein wichtiger Teil unseres Max-
Pechstein-Museums und werden dort auch in Erweiterung der Sonderausstellung
präsentiert.
Zugleich widmet sich die Ausstellung der Sammeltätigkeit und ihrer jeweiligen
Grundlage und Ausrichtung. Die Bindung an das verfügbare Budget ist dabei dem
Sammeln im Privaten wie Öffentlichen gemein. Während die private Kunstsammlung
von Freiheiten geprägt und vorrangig dem individuellen Geschmack unterworfen
ist, richtet sich die öffentliche Sammlung nach dem eigenen, historisch
gewachsenen Profil und geht einher sowohl mit der Übernahme der allgemeinen
Verantwortung für das öffentliche Kulturgut als auch mit dem Auftrag einer gezielten
Bestandserweiterung, Zugänglichmachung, Erforschung, Vermittlung und
eines bestmöglichen Bewahrens für kommende Generationen.
Seegewohnheiten. Max Pechstein: Fotografie
21.05. - 11.11.2022
Bekannt wird Max Pechstein als Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe »Brücke« durch seine farbintensiven Darstellungen von Mensch und Natur. Auf der Suche nach Ursprünglichkeit bereist er die Welt und lernt dabei das einfache Leben der Küstenbewohner kennen und schätzen. Anfang der 1920er-Jahre wird die Region um Leba in Hinterpommern schnell zur zweiten Heimat für den gebürtigen Zwickauer. Seine Streifzüge durch das von ihm beschriebene »blaue Ländchen« führen ihn im Sommer 1927 nach Rowe, einem kleinen Dorf etwa 30 Kilometer entfernt von Leba. Die moderne Welt scheint bis hierher noch nicht vorgedrungen zu sein. Er erschließt sich mit Faszination wie Begeisterung die Motive, die ihm Land und Leute bieten und verarbeitet die ihm vertrauten Gewohnheiten der Fischer und Bauern mit dem Pinsel, dem Stift, der Feder, dem Grabstichel, der Radiernadel – und mit seiner 6x9-Klappkamera für Rollfilm.
In einem vom Künstler selbst erstellten Album haben sich knapp 300 kleinformatige
Schwarz-Weiß-Aufnahmen erhalten. Schnappschüsse wechseln sich ab mit Inszenierungen, Motive finden sich in serieller Folge. Das grafische Element ist dabei immer ein Faktor, sei es der sich ergebende Effekt von Licht und Schatten aus dem Schwarz-Weiß-Kontrast heraus, die Anordnung des Fotografierten oder die Wahl des Ausschnittes selbst. Das Motiv muss nicht nur vor der Linse der Kamera bestehen, sondern unbedingt vor den Augen des Künstlers.
Die Kamera ermöglicht Pechstein einen neuen Weg der Rezeption seiner gewählten Alltagswirklichkeit, fern der Leinwand oder des Papiers. So zieht er mit seiner Kamera los, wohlwissend um die begrenzte Anzahl der möglichen Aufnahmen, und schärft seinen Blick, auch wenn Unschärfe oftmals das Resultat ist. Sie passiert versehentlich oder wird bei den vor Ort entstehenden Fotografien von bewegtem Geschehen in Kauf genommen. Die Verbundenheit zu dem, was Pechstein die Kamera fotografieren lässt, ist spürbar.
Seegewohnheiten: Das sind mehr als 70 Fotografien und 35 Werke von Max Pechstein, die zusammen mit dem originalen Fotoalbum, die Besucher erwartet, der dabei entdecken kann, dass der Künstler nicht selten seine eigenen Aufnahmen als direkte Vorlagen für Arbeiten auf Papier oder Leinwand nutzte.
Eine eigens für die Ausstellung produzierte immersive Klanginstallation des multimedialen Künstlers, Komponisten und Sound Designers Max Schneider (*1974) zielt auf die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. »25 Summers at the Sea« begreift sich dabei als akustische, zeitgenössische Intervention zum Werk Max Pechsteins und dessen regelmäßiger Sommeraufenthalte an der Küste.
Landschaften aus der Nähe
Max Schneider und Albert Schwarz
05.02. - 24.04.2022
Albert Schwarz, Kastanien und Flieder, undatiert, Aquarell
Frühlingserwachen: blühende Bäume, das satte Grün der Wiesen, dann ein Blick über den Zaun in üppig bepflanzte Hausgärten. Hier verkündet die große Sonnenblume den Sommer. Dort läuten schon die Kornfelder unter strahlend blauem Himmel leuchtend golden sein Ende ein. In all ihrer glühenden Farbigkeit zeigen sich die Herbstwälder, ehe das Weiß seinen großen Auftritt hat: verschneite Weite, schneebedeckte Bäume, winterliche Dörfer. Die Ausstellung gleicht einem Streifzug durch die sächsische Landschaft im Wandel der Jahreszeiten.
Max Schneider (1903 Oelsnitz i. V. – 1980 Bad Elster) und Albert Schwarz (1895 Oberhohndorf – 1977 Zwickau) drücken die tiefe Verbundenheit
zu ihrer Heimat mit Aquarellfarben, aber auch in Pastell- und Kreidezeichnungen aus. Rund 80 dieser Arbeiten auf Papier aus eigenem Museumsbestand geben Einblick in das umfassende Werk beider
Künstler. Weder der im Vogtland in der Teppichweberei tätige Max Schneider noch der in Oberhohndorf bei Zwickau geborene Porzellanmaler Albert Schwarz absolvierten eine Kunstakademie. Stattdessen
wurden sie im Rahmen der in der Region wachsenden Industriezweige ausgebildet. Diese kunstge-werbliche Ausbildung wurde Grundlage für ihre freischaffende Tätigkeit.
Es entstanden so über die Jahre hinweg Impressionen der vogtländischen und
erzgebirgischen Gefilde: Neben der vielfach geschilderten Idylle steht dabei auch die durch die Industriali-sierung und den Bergbau veränderte Natur – eben Landschaften aus der
Nähe.
In einem kleinen, eigens eingerichteten Aquarellstudio haben Besucher die Möglichkeit, sich selbst in der Aquarelltechnik auszuprobieren und eigene Bildideen zu gestalten.
Max-Pechstein-Förderpreis der Stadt Zwickau 2021
Maja Behrmann, Anna Ehrenstein, Wolfgang Günther, Jumana Manna, Irène Mélix
Den Max-Pechstein Förderpreis erhält Jumana Manna. Das Stipendium geht an Maja Behrmann.
JUGENDKUNSTTRIENNALE
Ein Projekt des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes
20.06. - 15.08.2021
Nathanel Uhlig Augustusburg | Sommerfreunde, Leinwand
JugendKunstTriennale 2021 – das bedeutet: 349 Arbeiten, Kleinformate,
Großformate, einteilige und mehrteilige Werke; Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Collage, Plastik, Skulptur, Digitale Kunst, Fotografie, Musik, Video, Design; unterschiedliche Malstile und
Ausdrucksformen, gegenständlich, gegenstandslosabstrakt, laute und ganz leise Werke, von Autodidakten und Ausgebildeten, kreativen Schülern und Kunststudenten; eine sechsköpfige Jury mit sechs
Meinungen und einem gemeinsamen Privileg, 26 Preisträger auswählen zu dürfen.
Bereits seit 1998 haben 14- bis 25-Jährige aus Bayreuth, Chemnitz, Hof, Plauen, Zwickau und nunmehr auch Marktredwitz
die Möglichkeit, sich an der JugendKunstTriennale, dem größten kulturellen Projekt des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes, zu beteiligen. Der länderübergreifende Kunstwettbewerb erfreut sich
wachsender Beteiligung. Nie zuvor wurden in den Mitgliedsstädten mehr Beiträge eingereicht als in diesem Jahr – zum Vergleich: bei der vorherigen Triennale, die 2018 in Plauen ihren
Hauptausstellungsort hatte, gab es 305, zuvor in Bayreuth 249 Einlieferungen. Diese offensichtliche Freude an der Kunst können die Besucher ab 20. Juni in den Kunstsammlungen sehen und sich von all
der Kreativität, den gefundenen Möglichkeiten, sich auszudrücken, sich zu positionieren und Reaktionen einzufordern, beeindrucken lassen.
Kunst bedeutet Vielfalt und verlangt Offenheit. Die vielbeschworene Freiheit der Kunst ist immer auch ein Wagnis.
Ausdrücklich möchte die Jury daher nicht nur den Preisträgern ihren herzlichen Glückwunsch und allen Teilnehmern ihren Dank, sondern auch ihre Wertschätzung aussprechen: für ihren Mut, sich dem
Wettbewerb zu stellen, aber auch für ihre Stärke, über ihre eingereichten Arbeiten Persönliches preiszugeben, andere teilhaben zu lassen an den Gedanken und Gefühlen, an dem, was sie bewegt und
berührt – insbesondere in einer Lebensphase, die gleichermaßen für Entfaltung wie Unsicherheit steht und in der es gilt, einen Platz in der Welt zu finden, die gerade selbst aus den Fugen zu geraten
scheint.
„Wir hoffen, dass wir einen Beitrag leisten können, Talente sichtbar zu machen, zu unterstützen, zu stärken und Dialoge
anzuregen“, so Annika Weise, Juryvorsitzende und Kuratorin Max-Pechstein-Museum. Die Ausstellungen vor Ort, allen voran die große Schau in Zwickau mit über 100 präsentierten Werken, agieren dabei als
Plattform, Raum für die Einzelpositionen zu bieten und ein tatsächliches Vernetzen zu ermöglichen.
PREISTRÄGER 2021
2 HAUPTPREISE in der Altersgruppe 14 – 18 Jahre in Höhe von jeweils 500 Euro
Laura Geißler Lichtenau | Aufbruch der Krieger, Papier
Kim Schwalbe Zwickau | Gonyosoma-Spitzkopfnatter, Pastell
2 HAUPTPREISE in der Altersgruppe 19 – 25 Jahre in Höhe von jeweils 500 Euro
Felix Lorenz Kasendorf | Autobahn 1 : Autobahn 2, Holzschnitt
Nathanel Uhlig Augustusburg | Sommerfreunde, Leinwand
20 ANERKENNUNGSPREISE in Höhe von jeweils 200 Euro
Aleksandra Chojnacki und Marie Sparrer Bayreuth/Weiden | Einfach gedreht, Natürlich gefärbt, Illustration in Buchform
Sina Lauter Pottenstein | on the blisk of extinktion, Holzskulptur
Maite Oswald Fichtelberg | Komorebi, Digital
Sophie Walla Bayreuth | Building of a Body, Acryl auf Leinwand
Filip Bayer Chemnitz | Remember my words son, Holz
Natalie Bleyl Chemnitz | Auf weiter Flur, Fotografie
Lina Ehmke Chemnitz | Appointment, Papier
Sua Jeoung Chemnitz | Outcry for Justice, Papier
Angelika Kärcher Flöha | Zirkus der Gemüter, Papier
Finia Schneider Chemnitz | Allein, Leinwand
Anne-Marie Wolf Lichtenstein | Sinnesvariation, Papier
Nele Trzcielinski Hof | Begegnungen 1, Fotografie
Julia Wiederkehr Hof | Relax and just breath, Videoarbeit
Karolina Lilova Marktredwitz | Mehr als nur ein Spiegelbild, Ölmalerei
Kristin Franke Plauen | Sehnsucht und Warten, Fotografie
Antonia Grünler Plauen | sui, Tusche und Bleistift auf Papier
Henriette Kastner Reichenbach | Beobachter 2, Druck
Desiree Schaller Plauen | Generation von Morgen, Kaltnadelradierung
Timon Knappe Crimmitschau | All, zerfurcht., Zeichnung
Moritz Schmidtchen Wilkau-Haßlau | falling., Computergrafik
1 FÖRDERPREIS in der Altersgruppe 14 – 18 Jahre gestiftet vom Kunstladen Selbitz e. V.
in Höhe von 150 Euro
Vitus Müller Wunsiedel | Virus, Schweißarbeit
1 FÖRDERPREIS in der Altersgruppe 19 – 25 Jahre gestiftet vom Kunstladen Selbitz e. V.
in Höhe von 300 Euro
Felicia Rensner Bayreuth | I said No, Öl auf Leinwand
ITALIENSEHNSUCHT!
Auf den Spuren deutschsprachiger Künstlerinnen und Künstler 1905-1933
27.03. - 30.05.2021
Hans Kuhn, Südliches Zimmer, 1931, Nachlass Hans Kuhn Baden Baden, (c) Philipp Kuhn, Baden Baden
Groß ist das Fernweh und die Sehnsucht, nach Sommer, Sonne, Italien, dem Dolce Vita. Die Ausstellung „Italiensehnsucht! Auf den Spuren deutschsprachiger Künstlerinnen und Künstler 1905-1933“ in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum trifft allein aufgrund der derzeitigen Reisebeschränkungen einen Nerv, denn weit weg erscheint „das Land, wo die Zitronen blüh’n“. Stellvertretend nehmen uns die Werke mit auf die Reise. In dieser Ausstellung entdeckt man nicht nur die Orte Italiens – die Fischerorte an der ligurischen Küste oder am Golf von Salerno, die großen Städte wie Florenz, Venedig und Rom – sondern auch ganz viele verschiedene künstlerische Temperamente und die Art, wie sie Italien für sich wahrgenommen haben. Sie vereint über 100 Gemälde, Fotografien, Papierarbeiten und Skulpturen von Künstlerinnen und Künstlern zwischen 1905 und 1933 – u. a. von Ernst Barlach, Adolf Erbslöh, Erich Heckel, Carlo Mense, Gabriele Münter, Walter Ophey, Max Pechstein, Hans Purrmann, Anita Rée und Karl Schmidt-Rottluff.
Mit Italien verbinden sich seit Goethes berühmter Reise südliche Sehnsuchtsbilder, die viele Künstlergenerationen magisch anzogen. Es galt, antike Schätze, geschichtsträchtige Städte und eine sonnendurchflutete Mittelmeerlandschaft zu erkunden. Vielfältig waren die kulturellen Anregungen, überwältigend das südliche Lebensgefühl. Unzählige Kunstwerke in den Kirchen, Palazzi und Museen lockten in das Land jenseits der Alpen: In Florenz ließ sich die Kunst der Renaissance studieren, die Zauberstadt Venedig faszinierte durch seine Lage in der Lagune und Rom beeindruckte als macht- und prachtvolles Zentrum der katholischen Weltkirche. Die Mittelmeerlandschaft, das glitzernde Wasser, das gleißende Licht, die exotische Vegetation faszinierten gleichermaßen. Neben Paris, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur maßgeblichen Inspirationsquelle für die junge Künstlergeneration avancierte, blieb Italien begehrtes Reiseziel, etwa für August Macke und Max Pechstein. Künstler wie Ernst Barlach oder Karl Schmidt-Rottluff kamen als Stipendiaten an die deutschen Künstlerhäuser, die Villa Romana in Florenz und die Villa Massimo in Rom, und konnten das Land auf diese Weise für sich und ihr Schaffen entdecken.
Die Ausstellung wurde von Martina Padberg kuratiert
und ist eine Kooperation mit dem Museum im Kulturspeicher Würzburg und dem August Macke-Haus Bonn. Begleitend zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Weitere Informationen und digitale Angebote unter:
www.kunstsammlungen-zwickau.de
Industriearchitektur in Sachsen
erhalten - erleben - erinnern
22. August bis 15. November 2020
Bertram Kober: Martin Hoop Schacht IV und IVa
Industrieland Sachsen – kaum eine sächsische Region, die nicht mit Industriegeschichte verbunden ist, kaum ein Stadtbild ohne historische Industriebauten. Was bleibt von den Gebäuden, wenn die ursprünglichen Betriebe nicht mehr vor Ort sind? Verfall? Abriss? Umnutzung?
Sachsens Kulturreichtum und Identität basieren auf Gewerbe und Industrie. So erinnern die Stätten der Industriekultur an die einst große Bedeutung des Landes als eine der wirtschaftlich stärksten Regionen in Deutschland – sowohl in lebendigen Museen als auch in immer noch aktiven Produktionsstätten. Flankierend zum Jahr der Industriekultur des Freistaates Sachsen und zur großen Landesausstellung BOOM zeigen die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum die von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) in Kooperation mit dem Deutschen Werkbund Sachsen e. V. kuratierte Wanderausstellung „Industriearchitektur in Sachsen. erhalten erleben erinnern“ – mit 80 großformatigen Fotografien von Bertram Kober. Die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU ergänzen die Ausstellung mit einer neu kreierten Schau zu Aspekten der Industriekultur und Arbeitswelt in Sachsens viertgrößter Stadt.
Mit der Ausstellung ist es gelungen, das Industriezeitalter als ein für die sächsische Geschichte prägendes Kapitel
künstlerisch zu dokumentieren und – um erläuternde Texte, dreidimensionale Objekte, historische Fotografien und Filme ergänzt – facettenreich zur Darstellung zu bringen. Die 80 großformatigen
Fotografien von Bertram Kober stellen erfolgreiche Nachnutzungskonzepte vor, zeigen ungenutzte Möglichkeiten auf und erinnern an verlorene Schätze der Industriearchitektur und Kulturlandschaft
Sachsens. Vorbildhafte Nutzungsideen werden ebenso wie akut gefährdete Gebäude
vorgestellt.
Architekturfotografie spielt im umfangreichen Werk des mehrfach international ausgezeichneten Leipziger Fotografen Bertram Kober seit Langem eine wichtige Rolle. Durch seinen Fokus gewinnen die zum Teil dringend erhaltungsbedürftigen Bauten neue Kraft und Würde. Seine Bilder sind geprägt von einer ausgewogenen Balance aus Sachlichkeit und Emotionalität. Sie zeigen den Wert der sächsischen Industriearchitektur und fördern damit das Engagement für ihren Erhalt.
Die bereits in mehreren Orten gezeigte Ausstellung wird um interessante Gebäude des aktuellen Ausstellungsortes Zwickau erweitert. So sind neue Aufnahmen u. a. vom Verwaltungsgebäude der AOK, vom Kaufhaus Schocken, der Mauritius Privatbrauerei, der historischen Maschinenhalle der Zwickauer Energieversorgung (ZEV) oder vom Martin-Hoop-Schacht IV a mit neu gestaltetem Wandbild zu sehen. Ergänzt wird die Schau mit historischen Fotografien und Filmen aus der Arbeitswelt der DDR des Zwickauer Stadtarchivs, Porträtfotos von Peter Franke, die 1972 im Steinkohlenwerk Martin Hoop entstanden, und mit Objekten aus dem Berg- und Automobilbau.
Im Rahmen des Ausstellungsprojektes gestaltete der in Zwickau geborene Künstler Bodo Korsig eine große Bodenarbeit für die Eingangshalle des Museums. Unter dem Titel „shape of memories“ entwarf der Künstler flexible Schaumstoffelemente, die den Grundriss und die monumentale Architektur des Museumsbaus aufnehmen. Sie können zu Objekten oder zu Sitzinseln umgebaut werden. Parallel zur Ende August/Anfang September 2020 in Zwickau stattfindenden ibug (kurz für Industriebrachenumgestaltung) können in den Kunstsammlungen über einen Großbildschirm Bilder und Filme aus der 2013er-Jahrgang angeschaut werden. Damals fand das ibug-Festival für urbane Kunst im alten Eisenwerk in Zwickau statt.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Industrie in Bildern
7. März bis 14. Juni 2020 - verlängert bis 26. Juli 2020
Hans-Erich Schmidt-Uphoff, Zeche am Abend, 1962
Schachtanlagen, Fabriken und Bergbaulandschaften – den Prozess der sächsischen Industrialisierung und den schweren Arbeitsalltag der Menschen begleiteten zahlreiche Künstler mit Stift und Pinsel. Im Jahr der Industriekultur widmen sich die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum in der Sonderausstellung INDUSTRIE IN BILDERN den historischen Industrieansichten und -darstellungen der Region sowohl auf Leinwand als auch auf Papier. So sind rund 60 Ansichten zu sehen, die jene rasante wirtschaftliche Entwicklung wie auch die damit verbundenen extremen Veränderungen in der Landschaft – mit rauchenden Schornsteinen, Fördertürmen und Halden – vom frühen 19. bis ins späte 20. Jahrhundert hinein, eindrucksvoll belegen. Ausgestellt sind u.a. Werke von Johannes Dinter, Albert Schwarz, Edgar Klier, Karl-Heinz Jakob und Max Pechstein.
Auch die 60-teilige Holzschnittfolge von bergmännischen Darstellungen Heinz Fleischers, die Ende der 1940-er entstanden ist, zeigt die Zwickauer Industrie- und Bergbaugeschichte des früheren „Rußzwicke“, die tatsächlich der Vergangenheit angehört und heute vielleicht nur noch in der begrünten Haldenlandschaft und wenigen Denkmalen zu erahnen ist. Ergänzt wird die Schau mit 40 unterschiedlichen Mineralien aus der Privatsammlung des Zwickauers Lutz Zenner und mit 10 Zeichnungen, die der Sammler von seinen schönsten Mineralien, wie etwa große glänzende Quarzkristalle und farbenprächtige Kristallstufen, selbst anfertigte.
Sammellust und Kunstgenuss
Die Sammlung Hermann Hugo Neithold
23. November 2019 bis 9. Februar 2020
Abb. Kopie n. Rhomberg. Der Schlittenschnitzer/Foto: Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Fotostudio Andreas Brücklmair
ZUR AUSSTELLUNG
Um die Jahrhundertwende gehörte es zum bürgerlichen Selbstverständnis, eine Kunstsammlung zusammenzutragen. Ein solch bürgerlicher Sammler war der in Leipzig geborene, später in Dresden lebende
Kaufmann Hermann Hugo Neithold (1862-1939). Er war als Prokurist und leitender Einkäufer für südamerikanische Wolle bei der Kammgarnspinnerei Heinrich Dietel in Wilkau bei Zwickau tätig. Hierbei
erwarb er sich große Verdienste, ein hohes soziales Ansehen und ein beachtliches Vermögen, das er zu großen Teilen in Kunstbesitz anlegte.
Mit seinem Umzug in die Haupt- und Residenzstadt Dresden konnte Neithold ab 1916 die dort ungemein rege Ausstellungs- und Galerieszene für seine Erwerbungen nutzen. In einem Zeitraum von knapp zwei Jahrzehnten trug er mit Kompetenz und Passion über 50 Gemälde zusammen.
Von Beginn an beschränkte er sich auf die deutsche Kunstproduktion ab 1850, insbesondere auf die Malerei der Münchner Schule, punktuell erweitert mit Werken von Künstlern der Münchner und Berliner Sezession. Die bis heute im Wesentlichen intakt gebliebene Privatsammlung vereint Landschaften, Porträts, Stillleben und Genrebilder, u. a. von Lovis Corinth, Franz Defregger, Max Liebermann und Carl Spitzweg.
Die hier vorgestellte Sammlung repräsentiert die Kunstsinnigkeit und Geschmackskultur eines bürgerlichen Kaufmanns des frühen 20. Jahrhunderts. Von seinen ersten Erwerbungen an bevorzugte Hermann Hugo Neithold eine Malerei, die vertraute Inhalte gegenstandstreu veranschaulicht. Das verband ihn mit den eher konservativ gesinnten Sammlern seiner Zeit, die keine Auseinandersetzung mit der Gegenwart oder der Geschichte suchten. Vielmehr wollten sie vor Werken zur Ruhe kommen, die ihnen die Möglichkeit zur Identifikation boten. Mit den Vertretern des deutschen Impressionismus, wie etwa Corinth, Liebermann und Trübner, erreichte Neithold die Grenze seines künstlerischen Geschmacks.
Dass sich die Privatsammlung von Hermann Hugo Neithold gleichwohl schlüssig in einen „klassischen“ musealen Sammlungsbestand integrieren ließe, offenbart die Ausstellung: Zu den Werken der Neithold-Sammlung gesellen sich rund 50 ausgewählte Werke aus dem Bestand der Zwickauer Kunstsammlungen. So sind unter anderem kleinformatige Gemälde der Spätromantiker Meno Mühlig (1823-1873) und Bernhard Mühlig (1829-1910) zu sehen, die idyllische Alltagsszenen und Landschaften ihrer erzgebirgischen Heimat schildern. Daneben werden aber auch weitere Tendenzen der Malerei um 1900 anhand von Werken der an der Dresdner Kunstakademie wirkenden Professoren Carl Bantzer, Eugen Bracht oder Oskar Zwintscher aufgezeigt.
KATALOG
Für die ausstellungsbegleitende, reich bebilderte Publikation der Kunstsammlungen und Museen Augsburg wurde die Sammlung von Dr. Tilo Grabach (Nürnberg) und Uwe Heckmann (Hamburg) wissenschaftlich aufbereitet.
Ein Kaufmann als Kunstfreund. Die Gemäldesammlung von Hermann Hugo Neithold
Hrsg. Tilo Grabach u. a., 175 Seiten, Augsburg/München 2016
KALENDER
Anlässlich der Ausstellung erschein ein immerwährender Kalender mit Ansichten der Spätromantiker Meno und Bernhard Mühlig.
BEGLEITPROGRAMM
Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm finden Sie unter: www.kunstsammlungen-zwickau.de
Ausstellung zum Max-Pechstein-Förderpreis 2019
1. September bis 27. Oktober 2019 in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum
Kasia Fudakowski, Elsa Artmann, Annika Kahrs, Henrike Naumann, Simon Pfeffel, Samuel Duvoisin (v.l.n.r.)
Foto: Fotoatelier Lorenz, Zschorlau
Henrike Naumann ist Trägerin des Max-Pechstein-Förderpreises der Stadt Zwickau 2019. Diese Entscheidung traf nach dreistündiger, intensiver wie argumentationsreicher Diskussion die siebenköpfige Jury auf ihrer Sitzung, die am Nachmittag zu Ende
ging.
Das Stipendium geht an Annika Kahrs.
Zur Ausstellung
Die Ausstellung zum Max-Pechstein-Förderpreis ermöglicht einen spannenden Ausschnitt auf die aktuellen Diskurse in der jungen Gegenwartskunst. Sie ist sozusagen eine Momentaufnahme der vielfältigen künstlerischen Gestaltungsmittel und Themen, mit denen sich die jüngste Künstlergeneration beschäftigt. Immer wieder haben wir in den letzten Jahren festgestellt, dass bestimmte Fragen, die uns ganz aktuell in der Gesellschaft berühren, von den jungen Künstlerinnen und Künstlern unmittelbar aufgegriffen werden. Die einzelnen Beiträge der diesjährigen Preiskandidaten stellen Fragen nach dem Zusammenleben, nach Kommunikation, nach der Herkunft. Sie spiegeln die allgemeine oder die ganz individuelle Lebens- und Erfahrungssituation und die Komplexität unserer Zeit mit ganz unterschiedlichen ästhetischen Ansätzen.
Nominiert waren in diesem Jahr fünf aussichtsreiche Positionen, die von anerkannten Kuratoren vorgeschlagen wurden.
Elsa Artmann & Samuel Duvoisin × Lena Brüggemann × D21 Kunstraum Leipzig
Kasia Fudakowski × Dr. Jule Hillgärtner × Kunstverein Braunschweig
Annika Kahrs × Bettina Steinbrügge × Kunstverein in Hamburg
Henrike Naumann × Dr. Frédéric Bußmann × Kunstsammlungen Chemnitz
Simon Pfeffel × Dr. Nicole Fritz × Kunsthalle Tübingen
Zur Begründung der Jury:
Henrike Naumann
überzeugte mit ihrer Inszenierung DDR Noir. Schichtwechsel, in der sich die Künstlerin eindrucksvoll mit ihrer Herkunft und der eigenen Familiengeschichte auseinandersetzt. Über diese Auseinandersetzung mit ihrer persönlichen Sozialisation in der DDR sowie mit dem Leben und dem künstlerischen Werk ihres Großvaters, verbildlicht sie allgemeine Fragestellungen, die eine ganz aktuelle Relevanz besitzen. Mit dieser Arbeit setzt sie konsequent und überzeugend ihre jahrelange Auseinandersetzung zu dieser Thematik fort. Für Zwickau ist diese Juryentscheidung von besonderer Bedeutung, da erstmals eine junge, aus Zwickau kommende Künstlerin nominiert und mit diesem überregionalen Kunstpreis gewürdigt wird. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.
1984 in Zwickau geboren
2006 bis 2008 Hochschule für Bildenden Künste Dresden
2008 bis 2012 Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg
Annika Kahrs
Die intensive, sinnlich erfahrbare Klang- und Videoarbeit the lord loves changes, it’s one of his greatest delusions, die in der repräsentativen wie monumentalen Eingangshalle des Museums ideal platziert ist, veranlasste die Jury, ihr das Stipendium zu verleihen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.
1984 in Achim geboren
2005 bis 2012 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und Akademie der bildenden Künste Wien sowie Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
TANZ!
MAX PECHSTEIN: Bühne, Parkett, Manege
6. April bis 14. Juli 2019 in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Max Pechstein, Tänzer, 1910, Privatbesitz, Foto:
Dieter Otte, Hamburg
© 2019 Pechstein Hamburg/Tökendorf
„…so ein Körper gibt doch mehr Anregung, als eine Landschaft es zu tun vermag,…“
Max Pechstein 1908
Der Tanz als Ausdruck eines neuen Lebens- und Körpergefühls elektrisiert Anfang des 20. Jahrhunderts Künstler wie Max Pechstein (1881–1955). Der Körper in Bewegung – ob auf der Bühne, dem Parkett oder der Manege – wurde für den Expressionisten zu einem wichtigen Thema. Der gebürtige Zwickauer Pechstein, Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe Brücke, lässt sich 1908 in Berlin nieder, das sich schnell zu einer pulsierenden Metropole mit einem boomenden Vergnügungsbetrieb etabliert. Vor Ort hält er das Gesehene in spontanen Skizzen fest, die ihm häufig als Vorlagen für Druckgrafiken und Gemälde dienen. Seit 1906 finden sich bei Max Pechstein Darstellungen von Tänzern auf Papier, 1909 bannt er zum ersten Mal den Tanz auf Leinwand. Noch im Spätwerk, im Jahr 1951, malt er den von seiner Südseereise inspirierten Mondscheintanz in Öl.
Wie ein roter Faden zieht sich das Thema durch das Werk des Künstlers, der selbst gern tanzte.
Innerhalb der Ausstellung bildet das erste und letzte „Tanz“-Gemälde den Rahmen für über 80 Werke des Expressionisten. Neben Gemälden und Aquarellen sind es besonders die kleinformatigen, selten zu sehenden Zeichnungen, die zeigen, wie Pechstein das Gesehene vor Ort in frischer Unmittelbarkeit ausdrückte. Ebenso sind seine bekannten druckgrafischen Serien wie „Tanz“ (1910), „Akrobaten“ (1912), „Russisches Ballett“ (1912) oder - erstmals vollständig - „Karneval“ (1910) zu sehen, wie auch illustrierte Briefe und Postkarten. Ein besonderer Aspekt dieser Ausstellung ist, dass Pechsteins Kunst zusammen mit ausgewählten kulturhistorischen Dokumenten gezeigt wird, darunter Fotografien, Programmhefte, einzigartige Kostüme und historische Filmaufnahmen, die ein umfassendes Bild der Zeit- und Kulturgeschichte vermitteln,
vor allem aber Pechsteins Faszination für den Tanz und den Körper.
TANZ! ist ein Eintauchen in eine energiegeladene Zeit, in der sich der Blick auf den Körper und dessen Wahrnehmung wandelt – die Lebens- und Schaffenszeit Max Pechsteins.
Hildebrand Gurlitt, Albert Hennig und das Bauhaus
26. Januar bis 10. März 2019 – Eröffnung: Freitag, 25. Januar 2019
100 Jahre BAUHAUS
Im Bauhaus-Jubiläumsjahr werden zwei in Zwickau wirkende Persönlichkeiten vorgestellt, deren
Werk eng mit dieser wegweisenden Institution verbunden ist. Albert Hennig (1907-1998) hatte sich 1932 am Bauhaus erfolgreich mit Fotografien aus Leipzigs Arbeitervierteln beworben. Seine hier
entstandenen Aufnahmen zeigen besonders die Experimentierfreude, die er durch den Besuch der Foto- und Reklameklasse weiter entwickelte. Auch der erste Zwickauer Museumsdirektor Hildebrand Gurlitt
(1895-1956) pflegte enge Beziehungen zum Bauhaus. Mit Begeisterung für die neue Ästhetik organisierte er in Zwickau nicht nur Ausstellungen und Vorträge, sondern beauftragte 1926 das Bauhaus mit
einer Farbgestaltung des neu zu strukturierenden Museums.
Albert Hennig, Glasvorhangfassade am Werkstättentrakt des Bauhauses Dessau, 1932
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum, © 2019 Erbengemeinschaft Edita und Albert Hennig
Back to Paradise
Meisterwerke des Expressionismus
15. September 2018 bis 6. Januar 2019
Alexej von Jawlensky, Mädchenkopf mit rotem Turban und gelber Agraffe (Barbarenfürstin), um 1912, © Courtesy of Osthaus Museum Hagen & Institut für Kulturaustausch, Tübingen, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf
Über 120 Meisterwerke des deutschen Expressionismus aus dem Aargauer Kunsthaus und dem Osthaus Museum Hagen vereint die Sonderausstellung Back to Paradise.
Eine junge Avantgarde von Künstlern wagte kurz nach 1900 den Aufbruch in die Moderne. Ihre kraftvolle Bildsprache war unmittelbarer Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls. Als Gegenentwurf zur europäischen Zivilisation ersehnten sie den Einklang von Mensch und Natur. Auf der Suche nach dem Paradies strebten die Expressionisten nach Ursprünglichkeit in neuen Lebens- und Identitätsmodellen.
In der Ausstellung sind hochkarätige Werke der berühmten Künstlervereinigungen des deutschen Expressionismus mit ihren farbintensiven Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken vertreten. Einen Schwerpunkt bilden die Künstler der Brücke mit Kirchner, Pechstein, Heckel, Mueller, Schmidt-Rottluff und Nolde. Aus den Reihen der Neuen Kunstvereinigung München und der Gruppe Blauer Reiter sind Kandinsky, Macke, Marc, Münter und Jawlensky zu sehen.
Hinzu treten u. a. Arbeiten von Beckmann, Bötticher und Rohlfs, der eng mit Karl Osthaus in Hagen, einem der wichtigen frühen Förderer der Expressionisten, befreundet war. Auch Hildebrand Gurlitt hat in Zwickau als erster Museumdirektor bereits in den 1920er-Jahren Werke expressionistischer Künstler vorgestellt.
Künstler
Cuno Amiet
Max Beckmann
Walther Bötticher
Lyonel Feininger
Conrad Felixmüller
Erich Heckel
Alexej von Jawlensky
Wassily Kandinsky
Ernst Ludwig Kirchner
August Macke
Franz Marc
Ludwig Meidner
Otto Mueller
Gabriele Münter
Emil Nolde
Max Pechstein
Christian Rohlfs
Karl Schmidt-Rottluff
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Osthaus Museum Hagen und dem Aargauer Kunsthaus Aarau. Das Institut für Kulturaustausch, Tübingen initiierte und organisierte diese außergewöhnliche Schau.
Vernissage
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 14. September 2018, um 18 Uhr laden wir Sie recht herzlich in die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum ein.
August Macke, Helle Frauen vor dem Hutladen, 1913, © Courtesy of Osthaus Museum Hagen & Institut für Kulturaustausch, Tübingen, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf
Max Pechstein, Liegendes Mädchen, 1910, © Courtesy of Aargauer Kunsthaus Aarau & Institut für Kulturaustausch, Tübingen, Foto: Jörg Müller, © Pechstein Hamburg/Tökendorf
Zeitsprungtag in den Kunstsammlungen
Sonnabend, 22. September 2018, 14 Uhr
Zurück zur Natur! Stadtflucht in der Moderne
Themenführung mit Annika Weise, Kuratorin Max-Pechstein-Museum
Sonnabend, 22. September 2018, 16 Uhr
Wir sind steinreich!
Familienführung und Kinderaktion mit Schmuckbasteln aus Edelsteinen, Malen mit Erdfarben, Gesteinsmemory und Gesteinsbestimmung mit Sven Neuhaus, Geologe
veranstaltet während der „Tage der Industriekultur“ der Tourismusregion Zwickau e.V.
Museumssalon
Sonntag, 7. Oktober 2018, 15 Uhr
Seelenerlebnisse
Lesung mit zeitgenössischen Texten von Künstlern, Schriftstellern und Musikern des Expressionismus
mit Jörg Simmat, Schauspieler, und musikalischer Begleitung von Max Müller, Gitarre
Wochenende der Grafik
Sonnabend, 10. November 2018, 14 Uhr
unmittelbar und unverfälscht – Grafik des Expressionismus
Themenführung mit Dr. Petra Lewey, Museumsleiterin
Sonnabend, 10. November 2018, 15.30 Uhr
Das bin ich! Wir zeichnen ausdrucksstarke Gesichter
Kinderaktion mit Fabia Günther-Sperber, Museumspädagogin
Sonntag, 11. November 2018, 11 Uhr
Kunstgeschichte(n) für Kleine und Große
Familienkonzert mit der kleinen Besetzung des Philharmonischen Orchesters Theater Plauen-Zwickau und der Museumspädagogin auf der Suche nach Kunstwerken, die man hören und sehen kann.
Sonntag, 11. November 2018, 15 Uhr
Max Pechstein und seine Malerparadise
Themenführung mit Annika Weise, Kuratorin Max-Pechstein-Museum
Poetry Slam und Kunst
Sonnabend, 24. November 2018, 13 bis 17 Uhr
Sonntag, 25. November 2018, 13 bis 16 Uhr
Poetry Slam Workshop für Jugendliche
mit Erik Leichter, Poetry Slammer, Lesebühnenautor und Moderator aus Zwickau
max. 15 Teilnehmer, nur nach Voranmeldung
Sonntag, 25. November 2018, 17 Uhr
Brandsätze Slam Expressiv
Literarische Führung: kraftvoll, direkt und kompromisslos subjektiv. So sind nicht nur die Bilder und Texte der Expressionisten, so will auch heutige Slam-Literatur sein. Die perfekte Gelegenheit beides zusammen zu führen zu einer Kunstführung der besonderen Art.
KUNST-Adventskalender
Ein Türchen – ein Bild
Dienstag, 4. Dezember 2018 / Freitag, 7. Dezember 2018/ Dienstag, 11. Dezember 2018 / Donnerstag, 13. Dezember 2018, jeweils 17 Uhr
Kurzführung in der Sammlung inklusive Glühwein und Lebkuchen
Familienzeit zu Weihnachten
Sonntag, 9.12.2018, 15 Uhr
Dienstag, 18.12.2018, 16 Uhr
Heitere Familienführung mit kreativem Gestalten, Glühwein/Saft und Lebkuchen
für kleine Entdecker ab 5 Jahren
mit Fabia Günther-Sperber, Museumspädagogin
Karl Schmidt-Rottluff, Landschaft mit Baum, 1913, © Courtesy of Aargauer Kunsthaus Aarau & Institut für Kulturaustausch, Tübingen, Foto: Jörg Müller, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Öffentliche Führungen BACK TO PARADISE
Donnerstag, 20. September 2018 / 11. Oktober 2018 / 25. Oktober 2018 / 6. Dezember 2018 / 3. Januar 2019, jeweils 18 Uhr
Sonntag, 30. September 2018 / 21. Oktober 2018 / 16. Dezember 2018 / 6. Januar 2019, jeweils 14 Uhr
Öffentliche Führungen im Max-Pechstein-Museum
Sonntag, 14. Oktober 2018 / 9. Dezember 2018, jeweils 15 Uhr
Führungen zum Wunschtermin
Buchung individueller Gruppenführungen unter Telefon 03 75 83 45 10 oder fuehrungen-kunstsammlungen@zwickau.de
Museumspädagogik für Schulklassen
Dienstag, 18. September 2018, 16 Uhr
Ausstellungsführung und Informationen für Lehrerinnen und Lehrer
mit Fabia Günther-Sperber, Museumspädagogin
kostenlose Teilnahme nach Voranmeldung, max. 25 Personen
Termine nach Voranmeldung
Das Paradies ist jetzt: Angebote für Schulklassen aller Stufen
Kurzführungen zu ausgewählten Kunstwerken, lehrplanergänzende, fächerübergreifende Programme (Kunst, Deutsch, Musik, Englisch) zum Expressionismus und kunstpraktische Erfahrungen
Ernst Ludwig Kirchner, Erna mit Japanschirm (Japanerin), 1913, © Courtesy of Aargauer Kunsthaus Aarau & Institut für Kulturaustausch, Tübingen, Foto: Jörg Müller
Emil Nolde, Stillleben (Kuh, japanische Figur und Kopf), 1913, © Courtesy of Aargauer Kunsthaus Aarau & Institut für Kulturaustausch, Tübingen, Foto: Jörg Müller, Nolde Stiftung Seebüll
Öffentliches Symposium
in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
TANZ!kunst
Max Pechstein: Bühne, Parkett, Manege
Donnerstag, 8. November 2018
Das Symposium bereitet eine umfangreiche Sonderausstellung vor, die vom 6. April bis 14. Juli 2019 im Haus gezeigt wird. Erstmals soll denjenigen Werken Max Pechsteins (1881-1955) eine Ausstellung gewidmet werden, in denen die Themenkreise »Bewegung« und »Unterhaltungskultur« verschmelzen und sich in Darstellungen von Tanz, Varieté und Zirkus widerspiegeln.
Die Beiträge des Symposiums werden in der ausstellungsbegleitenden Publikation 2019 veröffentlicht.
9.30 Uhr. Begrüßung
Dr. Pia Findeiß
Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau
Einführung und Moderation
Dr. Petra Lewey
Leiterin KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
9.45 Uhr. Geburt der Moderne. Politik, Kultur und Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg
Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Historiker
Technische Universität Chemnitz
10.30 Uhr. SchauKünste : BewegungsWelten. Akademismus und Avantgarde im Tanz zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Prof. Dr. Claudia Jeschke, Tanzwissenschaftlerin
München
11.15 Uhr. Pause
11.30 Uhr. Carnaval: Maskentänze bei den Ballets Russes und bei Arthur Schnitzler
Dr. Lucia Ruprecht, Germanistin und Tanzwissenschaftlerin
Emmanuel College, University of Cambridge
12.15 Uhr. Bewegte Körper. Tanz und Akrobatik in Revue, Varieté und Circus, Berlin 1900-1930
Dr. Wolfgang Jansen, Theaterwissenschaftler
Universität der Künste, Berlin
13.00 Uhr. Pause
14.30 Uhr. KlangTanzKunst (Performance)
Mondstaubtheater, Zwickau
14.45 Uhr. Der Rhythmus der Natürlichkeit. Die Klassische Moderne und der Tanz – Max Pechsteins Vorbilder
Dr. Janina Dahlmanns, Freie Kunsthistorikerin
Berlin
15.30 Uhr. Arm- und Lebensfreiheit. Max Pechstein, die Brücke und die Lebensreform
Daniel J. Schreiber, Philosoph und Kunsthistoriker
Direktor des Buchheim Museums, Bernried
16.15 Uhr. Pause
16.45 Uhr. Vom Presseball zum Stammestanz: Max Pechsteins Tanz-Erlebnisse
Prof. Dr. Aya Soika, Kunsthistorikerin
Bard College, Berlin
17.30 Uhr. Bühne, Parkett, Manege – Pechstein und der Reiz des Augenblicks
Annika Weise, Kunsthistorikerin
Kuratorin des Max-Pechstein-Museums, Zwickau
Um Voranmeldung wird gebeten. Am Tag des Symposiums sind die Kunstsammlungen ab 9 Uhr geöffnet.
Eintritt inkl. Besuch der Ausstellungen
Erwachsene 7 Euro, ermäßigt* 5 Euro
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1, 08058 Zwickau
Telefon 0375 834510
kunstsammlungen@zwickau.de
www.kunstsammlungen-zwickau.de
Tipp:
8.11.2018, 19.30 Uhr, Malsaal Zwickau
Arbeiten! Rausch! Gehirn Zerschmettern!
Tanztheater von Annett Göhre über Max Pechstein
Wolfram Ebersbach
Perspektiven
14. Juli bis 19. August 2018
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 13. Juli 2018, um 18 Uhr mit anschließendem Fest laden wir Sie recht herzlich in die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum ein.
Musik: Peter Piek, Leipzig
Der Leipziger Maler Wolfram Ebersbach wurde am 16. Juli 1943 in Zwickau geboren. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er an der Zwickauer Volkshochschule bei Carl Michel und Klaus Matthäi. Nach einer Berufsausbildung als Handelskaufmann mit Abitur studierte Wolfram Ebersbach zwischen 1966 und 1971 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, u.a. bei Wolfgang Mattheuer. Von 1992 lehrte er hier bis 2008 in den Fächern Maltechnik, Perspektive und Naturstudium.
Bekannt wurde Wolfram Ebersbach mit seinen abstrahierenden Stadtlandschaften insbesondere aus Leipzig, in denen er sich mit Architektur und ungewöhnlichen Perspektiven des gebauten Raumes auseinandersetzt.
„Sobald man sich mit dem Raum innerhalb einer künstlichen Umwelt beschäftigt, in meinem Fall mit Räumen einer mir vertrauten Stadt, wird man zum Chronisten, vielleicht ohne es beabsichtigt zu haben. Mir ist es wichtig, für große bekannte und mich interessierende Stadträume eine Grundstruktur herauszuarbeiten und sie auf ein zeichenartiges räumliches Kürzel zu reduzieren. “ Wolfram Ebersbach
Abb.:
Wolfram Ebersbach, Sparkasse, 2018, Acryl auf Leinwand
Courtesy The Grass is Greener, Galerie Leipzig © 2018 VG Bild-Kunst Bonn
STEINREICH
150 Jahre mineralogisch-geologische Sammlungen
6.7. – 19.8. 2018
Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, den 5. Juli 2018, um 18 Uhr
laden wir Sie recht herzlich in die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum ein.
Im Jahr des 900-jährigen Jubiläums von Zwickau erinnern die Kunstsammlungen an eine „steinreiche“ Stiftung vor 150 Jahren: Am 12. Dezember 1868 wurde der Stadt Zwickau die Sammlung des königlichen Bergfaktors Ernst Julius Richter (1808-1868) von dessen
Erben schenkungsweise überlassen. Richter hatte in über 30 Jahren eine wissenschaftlich wertvolle, umfangreiche
und besonders schöne Sammlung zusammengetragen. Im mineralogischen Teil erreicht sie einen seltenen Grad von Vollständigkeit,
da Richter bemüht war, auch die seltensten Mineralien zu erwerben. In der geologischen Abteilung beschränkte er sich fast
ausschließlich auf Versteinerungen aus der Steinkohlenformation von Zwickau. Schon zu Richters Lebzeiten zählte diese zu einer der
schönsten Privatsammlungen sächsischer Kohlenversteinerungen. Mit der Schenkung war der Wunsch verbunden, „den Grundstein zu
einem Zwickauer städtischen Museum“ zu legen. Bis zu dessen Errichtung sollten allerdings noch 46 Jahre vergehen! Seit der Eröffnung
des König-Albert-Museums im April 1914 bildet Richters Mineraliensammlung den Grundstock der mineralogisch-geologischen
Abteilung in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum.
Die Ausstellung STEINREICH zeichnet anschaulich die 150-jährige Sammlungsgeschichte nach. Präsentiert werden schöne Minerale, seltene Gesteine und regionale Fossilien sowie Grafiken und Dokumente zur Sammlung. Darüber hinaus soll kleinen wie großen Sammlern und Forschern die Möglichkeit geboten werden, die Vielfalt der Steine selbstständig oder in einer Führung zu erkunden.
Begleitprogramm
Sonntag, 15. Juli 2018, 15 Uhr
Sammlungsgeschichte(n).
Öffentliche Führung
6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Samstag, 21. Juli 2018, 15 Uhr
Urlaubsreif? Öffentliche Familienführung
mit Schmuckbasteln
6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Sonntag, 05. August 2018, 15 Uhr
Steinreich? Öffentliche Familienführung
mit Schmuckbasteln
6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Abb.
Calcit auf Rauchquarz von Zwickau-Oberhohndorf
Foto: KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
DIE STADT
Kunstprojekt zum Stadtjubiläum – Till Exit, Matthias Hoch, Heidi Specker
(24. März bis 17. Juni 2018)
Eröffnung: Freitag, 23. März 2018, um 18 Uhr | KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Das Projekt
Im Jahr 2018 feiert Zwickau ihre erste urkundliche Erwähnung vor 900 Jahren. An vielen Orten steht deshalb die Historie der Stadt im Mittelpunkt. Die Stadt im Allgemeinen – und auch Zwickau – war schon immer Gegenstand künstlerischer Reflexion, meist in Form der klassischen Stadtbild-Dokumentation. Hier fällt auf, dass bereits im 19. Jahrhundert einerseits romantisierende Ansichten von Zwickau entstanden, im Zuge der Industrialisierung aber gleichzeitig Stadtbilder mit rauchenden Schloten stolz vom Aufschwung Zwickaus als Bergbau- und Industriestadt berichten. Diese, zwischen Romantik und Fortschritt pendelnden Pole, werden im Rahmen der Ausstellung thematisiert.
Zwickau wirbt mit dem Slogan „Automobil- und Robert-Schumann-Stadt“, also: Moderne und Mobilität versus Romantik und
Träumerei! Das Zusammenspiel und die Abhängigkeit von Wirtschaft und Kultur erfährt hier bereits ein vieldeutiges Bild. Mit Horch und Trabant ist Zwickau früh Standort der Fahrzeugproduktion
geworden. Dies prägt die Stadt wirtschaftlich als Industriestandort, als Arbeiterstadt – bis heute. Die Künstler Heidi Specker, Matthias Hoch und Till Exit, die bereits viele Orte der Welt erkundet haben, begeben sich auf die Suche nach Bildern und Symbolen der „Automobil- und Robert-Schumann-Stadt“ – mit entsprechend
unterschiedlichen fotografischen wie konzeptionellen Ansätzen und Fragestellungen.
Matthias Hoch begleitete den aktuellen Prozess in der Automobilproduktion fotografisch. Hochs Sicht, von außen auf den hochtechnisierten Produktionsort mit seiner funktionalen wie kühlen Atmosphäre,
spiegelt die Herstellung eines der virilen Kult- und Prestigeobjekte des 20. Jahrhunderts, das derzeit einen massiven Wertewandel erfährt.
Heidi Specker beschäftigt sich am Beispiel der Schumanns mit Kulturbildern, die überliefert werden und ebenfalls
Rückschlüsse auf einen gesellschaftlichen Wandel zulassen. So zierte Clara Schumann, von 1990 bis zur Einführung des Euro, den 100 D-Mark-Schein. Genau 100 D-Mark leiteten zur Wende als
„Begrüßungsgeld“ den gesellschaftlichen Umbruch ein. Hier zeigt sich der vielschichtige Zusammenhang von Gesellschaft und Individuum, von Geschichte oder Geschichtsschreibung und dem persönlichen
Erleben. Der Wandel – wirtschaftlich und sozial – wird in kulturellen Codes überliefert, mit denen sich Hoffnungen und Träume verbinden, die gleichermaßen Brüche in Biographien bedeuten können.
Till Exit beschäftigt sich mit der Stadt als Projektionsfläche für Utopien. Seine monumentale Skulptur verbildlicht die Visionen für einen zukünftigen Ort des Zusammenlebens ebenso wie die Suche nach
den Kulturschichten, auf denen immer wieder „gebaut“ wird.
Im kurzen Wechsel werden aus den musealen Sammlungen und dem Stadtarchiv Zwickau zudem folgende Präsentationen zu sehen sein.
Die Künstler
HEIDI SPECKER wurde 1962 in Damme geboren und studierte ab 1984 Design, Fotografie-/Film-Design an der Fachhochschule Bielefeld. 1995 als Meisterschülerin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, dort seit 2011 Professorin für Fotografie. Die Künstlerin hatte wichtige Einzelausstellung im Sprengel Museum Hannover, 2005, Pinakothek der Moderne, München 2015, Berlinische Galerie, 2016, und aktuell die Ausstellung: Heidi Specker FOTOGRAFIN im Kunstmuseum Bonn. Heidi Specker erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, sie lebt in Berlin und Leipzig.
MATTHIAS HOCH studierte von 1983 bis 1988 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Nach einem DAAD-Studienaufenthalt an der Universität Essen (1990) und einem Meisterschülerstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig (1991–92) lehrte er von 1993 bis 1998 als künstlerischer Assistent an der HGB Leipzig. 2003 erhielt er ein Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom, 2013 ein Stipendium des Goethe-Instituts für die Villa Kamogawa in Kyoto. Er lebt in Leipzig.
TILL EXIT ist Spezialist für räumliche Situationen. Geboren 1962 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), hat er bis 1995 an der HGB studiert. Installationen und Videoarbeiten, aber auch diverse Arbeiten für die Bühne sind seither entstanden. Dauerhafte Installationen hat er beispielsweise für die Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig (Bibliothek) als auch für den Bundestag in Berlin gestaltet. Seit 2001 übernahm Till Exit verschiedene Lehraufträge im Bereich Medienkunst und theatraler Raum, u. a. an der Academy of Fine Arts Vienna Chelsea College of Art and Design London (2001-2012), an der Byam Shaw School of Art London (2003-2004), an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (2011-2014) und an der Akademie der bildenden Künste in Wien (seit 2014).
DAS PROGRAMM
Das umfangreiche Begleitprogramm in einem von Till Exit eingerichteten Diskussionsraum ermöglicht, sich mit unterschiedlichen Formaten in Vorträgen, Konzerten, Workshops und Gesprächen über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt auseinanderzusetzen. Unterstützt wird das Projekt durch die Gruppe „Zwickau 2050“, die sowohl aus freien Architekten als auch dem Stadtplanungsamt Zwickau besteht und ehrenamtlich in den Bereichen Stadtentwicklung und Stadtplanung arbeitet. Auf Initiative dieser Gruppe hat sich Zwickau am größten europäischen Ideenwettbewerb für Wohn- und Städtebau für junge Architekten (Europan) beteiligt. Die Preisträgerentwürfe werden hier vorgestellt.
Das Projekt wird gefördert durch:
· - durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen - „ Die Maßnahme wird mitfinanziert durch
Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags
beschlossenen Haushaltes.“
· - Kulturraum Vogtland-Zwickau
VERANSTALTUNGEN
ZWICKAUER ORIGINALE
Mittwoch, 28.03.2018, 18 Uhr
Christian Daum. „In ganz Europa berühmt“
Vortrag mit Lutz Mahnke, Ratsschulbibliothek Zwickau
regulärer Museumseintritt
Donnerstag, 19.04.2018, 18 Uhr
Hildebrand Gurlitt. Ein Museumsmann im Focus
Vortrag mit Petra Lewey, Kunstsammlungen Zwickau
Eintritt frei im Rahmen der Tage für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region (16.04.-01.05.2018) www.zwickauer-demokratie-buendnis.de
Sonntag, 03.06.2018, 15 Uhr
Peter Breuer. „Malergeselle aus Zwickau“
Vortrag mit Katharina Flügel, Kunsthistorikerin und emeritierte Professorin für Museologie
regulärer Museumseintritt
Mittwoch, 13.06.2018, 18 Uhr
Max Pechstein. „…auf daß auch in dieser Wüste [Zwickau] ein Oase entstehen möge.“
Szenisches Spiel mit Jörg Simmat, Schauspieler
regulärer Museumseintritt
STADTGESPRÄCHE
Freitag, 13.04.2018, 18 Uhr
Zwickau. Von Auto bis Schumann
Öffentlicher Rundgang mit den Künstlern Till Exit, Matthias Hoch und Heidi Specker
und Turmbesteigung (witterungsabhängig)
Eintritt 6 Euro / ermäßigt 3,50 Euro
Donnerstag, 26.04.2018, 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Zukunftsvision Zwickau
Architekten, Stadtplaner und Politiker sprechen über die Initiative „Zwickau 2050“; Vortrag mit Michael Rudolph (Europan) und Sebastian Kriegsmann (Zwickau 2050); Diskussion mit Peggy Meischner, Architektin, Michael Uhlig, Architekt, Rainer Eichhorn, Oberbürgermeister a.D., Kathrin Köhler, Baubürgermeisterin und Helmut Pfefferkorn, Leiter des Bauplanungsamtes a.D.
Eintritt frei im Rahmen der Tage für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region (16.04.-01.05.2018) www.zwickauer-demokratie-buendnis.de
Sonnabend, 26.05.2018, 17 Uhr
Die Stadt. Ihre Komponisten und Kompositionen
Konzert mit Georg Christoph Sandmann (Klavier, Moderation) und Felix-Tillmann Groth (Bassbariton); Vertonungen von Schumann, Pfitzner, Göhler u.a.
Eintritt 8 Euro / ermäßigt 5 Euro
Mittwoch, 30.05.2018, 18 Uhr
Getanzte Stadt
Kurzfilme und Tanzperformance mit dem Mondstaubtheater Zwickau
regulärer Museumseintritt
Donnerstag, 07.06.2018, 18 Uhr
Der Fall Gurlitt. Die wahre Geschichte über Deutschlands größten Kunstskandal
Vortragspräsentation mit Buchautor Maurice Philip Remy
unterstützt vom Verlag EUROPA in Kooperation mit „Zwickauer Literaturfrühling“
www.zwickauer-literaturfruehling.de
regulärer Museumseintritt
JUNGE STADT
Donnerstag, 05.04.2018, 14.30 bis 17 Uhr
Dienstag, 15.05.2018, 14.30 bis 17 Uhr
Dienstag, 12.06.2018, 14.30 bis 17 Uhr
Meine Stadt ist bunt. Offene Kinderwerkstatt
Es wird entdeckt, gezeichnet, gespielt und gebaut; für Kinder ab 6, Eltern willkommen
regulärer Museumseintritt
Reihe: Jugendliche und ihre Stadt. Offenes Stadtlabor
in Zusammenarbeit mit Alter Gasometer e.V., Soziokulturelles Zentrum Zwickau
Dienstag, 24.04.2018, 14.30 bis 18 Uhr
Dienstag, 05.06.2018, 14.30 bis 18 Uhr
Krea-Dienstag
Kreatives Gestalten in der Ausstellung
Freitag, 04.05.2018, 15 bis 19 Uhr
Sound of the City
Bandproben und kleine Muggen
regulärer Museumseintritt
FESTWOCHE
01. bis 05.05.2018, 21 bis 24 Uhr
Festival of Lights im öffentlichen Stadtraum
Lichtinstallation an den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Donnerstag, 03.05.2018, 19.30 Uhr
Öffentliche Führung in den mineralogisch-geologischen Sammlungen
Eintritt 6 Euro/ ermäßigt 3,50 Euro
Freitag, 04.05.2018, 19.30 Uhr
Öffentliche Führung im Max-Pechstein-Museum
Eintritt 6 Euro/ ermäßigt 3,50 Euro
Sonnabend, 05.05.2018, 18 bis 24 Uhr
Museumsnacht Zwickau
Es finden verschiedene Programme unter dem Thema Stadtblicke statt.
Sonderticket 3 Euro
FÜHRUNGEN
Mittwoch, 04.04.2018, 18 Uhr
Sonntag, 22.04.2018, 15 Uhr
Mittwoch, 23.05.2018, 18 Uhr
Die Stadt von unten und oben
Öffentliche Führung mit Turmbesteigung (witterungsabhängig)
Eintritt 6 Euro/ ermäßigt 3,50 Euro
Sonntag, 08.04.2018, 15 Uhr
Sonntag, 10.06.2018, 15 Uhr
Öffentliche Führungen im Max-Pechstein-Museum
Eintritt 6 Euro/ ermäßigt 3,50 Euro
Sonntag, 13.05.2018, 10 bis 18 Uhr
Führungen zum Internationaler Museumstag
11 Uhr Öffentliche Führung durch die Kunstsammlungen mit Turmbesteigung (witterungsabhängig)
15 Uhr Öffentliche Führung im Max-Pechstein-Museum
Eintritt frei
Führungen für private Gruppen und Schulklassen
Terminvereinbarung unter 03 75 83 45 10 oder fuehrungen-kunstsammlungen@zwickau.de
Graphikangebote
Liebe Freunde und Förderer der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum,
gern möchten wir Sie/Euch darauf hinweisen, dass im Shop der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum exklusive Grafik zu erwerben ist:
I.
Eine einmalige Neuauflage dreier Holzschnitte, die auf den von Max Pechstein (1881-1955)
geschnittenen, originalen Druckstöcken aus dem Jahr 1948 basieren:
Die je Motiv auf 50 Abzüge limitierten Drucke wurden im Handabzug durch den im Erzgebirge geborenen und heute
nahe Kiel lebenden Kunsterzieher Heinz Vogler von den drei Original-Druckstöcken aus dem Jahr 1948 hergestellt, mit einer Stempelsignatur und den Nummern 1 bis 50 auf der Vorderseite
versehen.
Die Richtigkeit der Angaben und des Druckvorgangs wird rückseitig auf dem jeweiligen Holzschnitt handschriftlich von Alexander Pechstein, Enkel des Künstlers, bestätigt.
Max Pechstein, für den die Küste entlang der Ostsee letztlich zur zweiten Heimat geworden war, wollte nach Ende des Zweiten Weltkrieges gern eine weitere Grafikmappe herausgeben und entschied sich
für den Kunstverlag Horst Boettcher in Berlin. Das Mappenwerk von 1948 beinhaltete schließlich neben den drei Holzschnitten auch drei Radierungen und drei Farblithografien aus dem Jahr 1947 –
inspiriert von Pechsteins geliebten Aufenthalten an der Ostseeküste und im pommerschen Hinterland. Insgesamt wurden damals je Motiv 100 Abzüge hergestellt, vom Künstler signiert und mit Nummern 1 bis
100 versehen.
Um der Zusammengehörigkeit der neu aufgelegten Einzelblätter gerecht zu werden, bilden die drei Motive ein in sich geschlossenes Mappenwerk in Gewebeeinband mit Deckelprägung.
30 dieser Mappen samt Einleger und den Holzschnitten „Boot an der Brücke“, „Untergehende Sonne (Ostseestrand)“ und „Kornpuppen“ sind seit
Oktober
exklusiv im Museumsshop zum Preis von 580,- Euro
zu erwerben.
Mitglieder des Fördervereins „Max Pechstein - Kunstsammlungen Zwickau e.V.“ erhalten einen Preisnachlass von 20%.
______________________________________________________________________________
II.
Handkolorierte, betitelte und signierte Drucke
von Hartwig Ebersbach, Max-Pechstein-Ehrenpreisträger 2017:
Selfie 1-3, Siebdruck überzeichnet, 2017
Das Werk des in Zwickau geborenen und in Leipzig lebenden Künstlers gehört zu den wichtigsten und eigenständigsten Positionen innerhalb der deutschen Malerei. Ebersbachs künstlerisches Talent
entwickelte sich in der von Bergbau und Industrie bestimmten Arbeitergegend, gefördert durch die Mal- und Zeichenschule Zwickau und Lehrer wie Tatjana Lietz. In Leipzig an der Hochschule für Grafik
und Buchkunst bei Bernhard Heisig ausgebildet, gehörte er bald zu den Protagonisten der Leipziger Schule, die internationale Anerkennung erfuhr. Wichtige Einzelausstellungen oder Beteiligungen fanden
in China und den USA, in Frankreich, Belgien und Japan sowie in der Schweiz statt – und das auch schon vor 1989. Zudem sind die Werke des Künstlers weltweit in wichtigen privaten wie öffentlichen
Sammlungen vertreten (u. a. Ludwig Museum Budapest, Kunsthalle Bremen, Kunstmuseen in St. Petersburg, Peking, Wien, Berlin, Dresden und Leipzig).
Seit November können die mit Farbstift überzeichneten Drucke zum Preis von je 80,- Euro erworben werden. Mitglieder des Fördervereins „Max Pechstein -
Kunstsammlungen Zwickau e.V.“ erhalten auch hierauf einen Preisnachlass von 20%.
Annika Weise
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Hartwig Ebersbach, H.E. malt M.P., 2017, Öl auf Hartfaser | © VG Bild-Kunst, Bonn / Foto: Christoph Sandig, Leipzig
Hartwig Ebersbach erhält Max-Pechstein-Ehrenpreis
Der gebürtige Zwickauer erhält den fünften Max-Pechstein-Ehrenpreis. In der Preisträgerausstellung stellt der in Leipzig lebende und arbeitende Künstler vom 11. November 2017 bis 18. Februar 2018 neue Arbeiten unter dem Titel „TIME“ vor. Neben den farbintensiven Gemälden Hartwig Ebersbachs werden originale Grafiken von Max Pechstein zu sehen sein.
Dem Künstler Hartwig Ebersbach wird am 10. November 2017, um 18 Uhr durch die Zwickauer Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß der Max-Pechstein-Ehrenpreis der Stadt Zwickau verliehen.
Der Max-Pechstein-Preis wurde erstmals 1947 im Beisein des Mitbegründers der „Brücke“, Max Pechstein, vergeben. Die Verleihung erfolgt im Zweijahresrhythmus - zweimal hintereinander als Förderpreis für junge Künstler oder Künstlergruppen. Seit 1993 wird die Auszeichnung alle sechs Jahre als Ehrenpreis für das Gesamtwerk eines profilierten Künstlers der Gegenwart ausgelobt. Der Preisträger für den Max-Pechstein-Ehrenpreis wird durch den Kunstverein Zwickau e.V. vorgeschlagen. Bisher erhielten der Wiener Künstler Alfred Hrdlicka (1993), der Publizist und Sammler Lothar-Günther Buchheim (1999), der Leipziger Maler Arno Rink (2005) und der politische Plakatkünstler Klaus Staeck (2012) die Auszeichnung.
Die wilde, expressive Malerei wurde schon früh zu Ebersbachs Markenzeichen. Mittlerweile gehört sein Werk zu den wichtigsten und eigenständigsten Positionen innerhalb der deutschen Malerei. Es hat bereits in der ehemaligen DDR mit seiner systemkritischen Haltung überregionale Resonanz erfahren. Als einer der bedeutendsten Maler seiner Generation erhielt Ebersbach schon damals internationale Anerkennung. Wichtige Einzelausstellungen oder Beteiligungen fanden in China und den USA, in Frankreich, Belgien und Japan sowie in der Schweiz statt – und das auch schon vor 1989. Zudem sind die Werke des Künstlers weltweit in wichtigen privaten wie öffentlichen Sammlungen vertreten (u. a. Ludwig Museum Budapest, Kunsthalle Bremen, Kunstmuseen in St. Petersburg, Peking, Wien, Berlin, Dresden und Leipzig).
Zur Preisträgerausstellung
„Time, Gentlemen, please! “ – so läutet der Wirt im englischen Pub die letzte Runde ein. Diesen sarkastischen Titel gab der 85-jährige Oskar Kokoschka dem letzten seiner späten Selbstbildnisse. In dem 1971/72 entstandenen Gemälde, das zu Ebersbachs Lieblingsbildern zählt, öffnet der Todeswächter dem Künstler die Tür zum Jenseits und macht sich an seinem Herzen zu schaffen.
Auch Ebersbach beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der eigenen Endlichkeit, und dies mit höchster Intensität. So
eröffnete der Künstler mit einer Neuinterpretation von Kokoschkas Selbstbildnis 2015 eine Serie mit dem Titel „TIME“, gleichsam namensgebend wie inhaltlich richtungsweisend für die Zwickauer
Ausstellung. Angriffslustig kehrt er das Geschehen um: „TIME“ in Spiegelschrift! Hier steht Ebersbachs Alter Ego, der Kaspar, an der Schwelle zur „Zeitlosigkeit“. Wollte Kokoschka mit seinem
Werk den „bösen Blick“ abwehren, malt sich Ebersbach die andere Seite einfach hell. In dieser Serie erkennen wir Ebersbachs Vertraute in neuen Konstellationen: Kasperköpfe, Engel und Teufel bestimmen
nach wie vor sein Figurentheater und scheinen den Tod in ihr Programm aufgenommen zu haben.
Die wilde, expressive Malerei, die sich bisweilen zu pastosen und energischen Materialschlachten steigern kann, wurde schon früh zu
Ebersbachs Markenzeichen. Überregional und international bekannt wurde er vor allem durch seine Kaspar-Bilder, die von unbändiger Fabulierlust und Experimentierfreude geprägt sind. Mittlerweile
gehört das Werk von Hartwig Ebersbach, der 1940 in Zwickau geboren wurde und Anfang der 1960-er Jahre bei Bernhard Heisig an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte, zu den
wichtigsten und eigenständigsten Positionen innerhalb der deutschen Malerei. Ebersbach beschäftigt sich mit Mythen und Sagen und reagiert künstlerisch auf seine Erlebnisse wie Träume. Seine
jüngsten Arbeiten thematisieren neben der eigenen Vergänglichkeit auch den globalen Umbruch und die Neuordnung der Gesellschaft. In einer krisengebeutelten Welt, in der das Gefühl der Sicherheit
verlorengegangen zu sein scheint, rückt dabei eine frei zu interpretierende „Gottsuche“ ins Bild. Auch der ebenfalls in Zwickau geborenen Expressionist Max Pechstein (1881-1955) kennt diese Welt. Und
so steht die nach der Erfahrung des Ersten Weltkrieges geschaffene Holzschnitt-Folge „Das Vater Unser“ von Pechstein Ebersbachs „Kaspar Kalligramm Gekreuzigter“ oder „Himmelfahrt“ nicht nur innerhalb
der Sonderausstellung gegenüber, sondern begegnen sich nach zahlreichen gemeinsamen biografischen Berührungspunkten auch „H.E.“ und „M.P.“ in einer von Ebersbach
geschaffenen Serie auf der Leinwand. It’s about „TIME“.
Biografie - Hartwig Ebersbach
1940 in Zwickau geboren, aufgewachsen ab 1945 auf einem Bauernhof in
Lichtentanne
1958-59 Besuch der Mal- und Zeichenschule Zwickau, Unterricht bei Carl Michel und Tatjana Lietz
1959-64 Studium in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei
Bernhard Heisig
1964-79 als freier Messe- und Ausstellungsgestalter tätig
1973 erste Einzelausstellung in der Galerie Kunst der Zeit, Leipzig (gemeinsam
mit seinem Bruder Wolfram Ebersbach)
1978 Zusammenarbeit mit dem Komponisten Friedrich Schenker am szenischen
Kammerspiel MISSA NIGRA (1979 in Leipzig uraufgeführt, weitere Aufführungen u.a. in Italien, Frankreich, Schweiz)
1979 erste Westeuropa-Reise zur Kunstmesse art Basel, Begegnung mit ihm wichtigen Kunstäußerungen (z.B. Walter Stöhrer)
1979-83 Lehrtätigkeit für experimentelle Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
1981-83 Mitglied der experimentellen Gruppe 37,2, die nach neuen strukturellen Möglichkeiten der Produktion und Rezeption von Kunst suchte, um die Funktion von Kunst in der Gesellschaft neu zu definieren
1982 erste retrospektive Personalausstellung im Staatlichen Lindenau-Museum Altenburg
1983 Herzinfarkt aufgrund exzessiver Lebensführung, stärker werdender politischer Zwänge, Reisebeschränkungen, Ausstellungsverboten und -schließungen, Neudefinition der künstlerischen Existenz
1985 Kunstpreis der Künstler, Düsseldorf (Entgegennahme 1986)
1988 erste USA-Reise (Personalausstellung in New York)
1989 USA-Reise nach Chicago (Teilnahme an Kunstmesse),
Japan-Reise (Ausstellungstournee „Zeitzeichen“)
seit 1992 zahlreiche Reisen auf alle Kontinente
1992 Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig,
Rede vor der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages
seit 1996 Mitglied der Akademie der Künste Berlin
Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden
2005 China-Reise (Künstlersymposium, Ernennung zum Künstler des Hauses Wuyishan)
2006 Jerg-Ratgeb-Preis, Reutlingen
seit 2012 Entdeckung der Landschaft Südtirol als künstlerisches Thema
seit 2014 Beendigung der Fußmalerei, Rückkehr zu traditioneller Malerei mit der
Erfahrung der stetigen Brüche
2015 Retrospektive zum 75. Geburtstag in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Hartwig Ebersbach lebt und arbeitet in Leipzig.
VERANSTALTUNGEN
November 2017 bis Februar 2018
Wochenende der Graphik 2017
Sonntag, 12. November 2017, 15 Uhr
Öffentliche Führung „Max Pechstein als Maler und Graphiker“ und Vorstellung der neuesten Schenkungen
Öffentliche Führungen „TIME – Hartwig Ebersbach“
Sonntag, 26. November 2017, 15 Uhr
Mittwoch, 20. Dezember 2017, 18 Uhr
Mittwoch, 10. Januar 2018, 18 Uhr
Öffentliche Führungen im Max-Pechstein-Museum
Sonntag, 10. Dezember 2017, 15 Uhr
Sonntag, 14. Januar 2018, 15 Uhr
Sonntag, 11. Februar 2018, 15 Uhr
Öffentliche Familienführung „Ihr Kinderlein kommet!“
Sonnabend, 2. Dezember 2017, 15.30 Uhr *
Weihnachtliches Programm mit Liedersingen, Krippenspiel und Plätzchen, für Kinder ab 6 Jahren
Mitmach-Theater „Wie der Schmetterling glücklich wurde“
Sonnabend, 16. Dezember 2017, 15.30 Uhr *
Ausstattung und Spiel: Heinrich Schulze, für Kinder ab 3 Jahren
Kinder frei
Künstlerführung
Sonntag, 21. Januar 2018, 15 Uhr *
Hartwig Ebersbach führt durch seine Ausstellung
Nachtwanderung mit ZirkusSonnabend, 27. Januar 2018, 18 Uhr *
mit dem Kinder- und Jugendzirkus „Circus Salto Salcin“, Leitung: Swen Kaatz
Eintritt bis 18 Jahre frei
Museumssalon
Mittwoch, 7. Februar 2018, 18 Uhr *
„Ich kann wohl manchmal singen, als ob ich fröhlich sei...“, Liederabend mit Kindern und Jugendlichen des Fachbereichs Gesang, Robert Schumann Konservatorium Zwickau, Leitung: Kerstin Wünsch
Eintritt bis 18 Jahre frei
Öffentliche Familienführung „Wir machen Bilder lebendig!“
Mittwoch, 14. Februar 2018, 16 Uhr *
Familienprogramm rund um das Thema „Farbe“, für Kinder ab 6 Jahren
Eintritt zu den Veranstaltungen: 5 Euro /3 Euro ermäßigt
Zu den mit * gekennzeichneten Terminen bitten wir aufgrund einer begrenzter Anzahl an Plätzen um Voranmeldung.
GRUPPENANGEBOTE
TERMINE NACH VEREINBARUNG
Schülerführung
„Wer ist Hartwig Ebersbach? Eine Spurensuche“
für Schüler ab Klasse 5
Kinder- und Ferienprogramm (bis 18. Februar 2018)
„Vorhang auf für Kasper!“ Mitmachführung und Bastelangebot(Löffelpuppen), für Grundschulen, Hortgruppen und Kitas
Führungen zur Weihnachtszeit
„Ihr Kinderlein kommet!“ Weihnachtliches Familienprogramm für Kinder ab 6 Jahren
Rundgang
durch die Sonderausstellung und/oder die ständigen Sammlungen
Informationen, weitere Führungsangebote und Anmeldungen
Telefon: 0375 834510
E-Mail: fuehrungen-kunstsammlungen@zwickau.de
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1, 08058 Zwickau
Telefon 0375 834510
kunstsammlungen@zwickau.de
www.kunstsammlungen-zwickau.de
Hartwig Ebersbach, TIME I, 2015, Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst, Bonn / Foto: Christoph Sandig, Leipzig
Einladung
Pressetermin zur Übergabe dreier Holzdruckstöcke
von Max Pechstein
12. Oktober 2017, 11 Uhr
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum, Pressetermin
Die KUNSTAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum laden am 12. Oktober 2017 um 11 Uhr zu einem Pressetermin ein, in dessen Rahmen die neueste Schenkung der Max-Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft durch die Enkel des Künstlers, Julia und Alexander Pechstein, an das Max-Pechstein-Museum übergeben wird. Es handelt sich um drei von Max Pechstein (1881-1955) geschnittene, originale Druckstöcke, auf denen folgende Werke basieren:
Max Pechstein, Boot an der Brücke (H 311)
1948
20 x 30 cm
Boettcher-Mappe Blatt Nr. 7
Holzschnitt
Max Pechstein, Untergehende Sonne (Ostseestrand [H 312])
1948
20 x 30 cm
Boettcher-Mappe Blatt Nr. 8
Holzschnitt Neues Textfeld >>
Max Pechstein, Kornpuppen (H 313)
1948
20 x 30 cm
Boettcher-Mappe Blatt Nr. 9
Holzschnitt
Max Pechstein, für den die Küste entlang der Ostsee letztlich zur zweiten Heimat geworden war, wollte nach Ende des Zweiten Weltkrieges gern eine weitere Grafikmappe herausgeben und entschied sich für den Kunstverlag Horst Boettcher in Berlin. Das Mappenwerk von 1948 beinhaltete schließlich neben den erwähnten drei Holzschnitten auch drei Radierungen sowie drei Farblithografien aus dem Jahr 1947 – inspiriert von Pechsteins geliebten Aufenthalten an der Ostseeküste und im pommerschen Hinterland. Insgesamt wurden je Motiv 100 Abzüge hergestellt, vom Künstler signiert und mit Nummern 1 bis 100 versehen. Ein Exemplar des Mappenwerkes ist bereits seit 1948 im Bestand der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum. Nun stehen neben den Holzschnitten dankenswerterweise auch die dazugehörigen Druckstöcke für Sonderausstellungen zur Verfügung und ermöglichen somit einen breiteren Blick auf Pechstein, den Grafiker.
Zudem übergeben Julia und Alexander Pechstein stellvertretend für die Max-Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft dem Förderverein „Max Pechstein - Kunstsammlungen Zwickau e.V.“ die ebenso einmalige wie exklusive Neuauflage: Die je Motiv auf 50 Abzüge limitierten Drucke wurden im Handabzug durch den im Erzgebirge geborenen und heute nahe Kiel lebenden Kunsterzieher Heinz Vogler von den drei Original-Druckstöcken aus dem Jahr 1948 hergestellt, mit einer Stempelsignatur und den Nummern 1 bis 50 auf der Vorderseite versehen. Die Richtigkeit der Angaben und des Druckvorgangs wird rückseitig auf dem jeweiligen Holzschnitt handschriftlich von Alexander Pechstein bestätigt. Um der Zusammengehörigkeit der Einzelblätter gerecht zu werden, sind die drei Motive als Mappenwerk in Gewebeeinband mit Deckelprägung, analog der originalen Boettcher-Mappe, aufgelegt. 30 dieser neu editierten Mappen samt Einleger und den Holzschnitten „Boot an der Brücke“, „Untergehende Sonne (Ostseestrand)“ und „Kornpuppen“ sind ab dem 12. Oktober exklusiv im Museumsshop zum Preis von 580,- Euro zu erwerben.
Heinz Vogler ist bei der Übergabe anwesend und steht, wie Julia und Alexander Pechstein, für Fragen zur Verfügung.
Ablauf
Begrüßung – Dr. Petra Lewey, Leiterin der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Übergabe Schenkung – Julia und Alexander Pechstein, Max-Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft
Zur Schenkung – Annika Weise, Kuratorin des Max-Pechstein-Museums
Dank – Bernd Meyer, Bürgermeister Finanzen und Ordnung der Stadt Zwickau
BODENSCHÄTZE.
GESCHICHTE(N) AUS DEM UNTERGRUND
18. Juni bis 15. Oktober 2017
Schon mal Boden gezaubert? Ein richtiges Skelett ausgegraben? Oder einen Bären mit acht Pfoten gesehen? Nein? Und was haben Kaurischnecke, Schokoriegel und Ameisenlöwe gemeinsam? Irgendwas mit
Boden – aber was?
Boden hat viel erlebt und kann richtig gut erzählen. Seine Geschichten handeln von Glück und Gefahr, guten Taten und unerfüllten Träumen. Doch damit nicht genug: Boden inspiriert Künstler, beherbergt
die seltsamsten Gäste, ernährt uns alle und ist ein leidenschaftlicher Sammler. Eigentlich ist er das größte Museum der Welt. Nur leider stellt er seine Schätze nicht aus. Um sie zu finden, muss man
die Tricks der Profis kennen – und die lernt man hier. Wie entdeckt man mittelalterliche Burgen und datiert alte Knochen? Welche Bäume wuchsen vor 13.000 Jahren? Wie funktioniert eine archäologische
Ausgrabung?
Von A wie Ameise über G wie Grabungslandschaft, M wie Moorleiche bis hin zu Z wie Zaubermaschine – Ausgraben und Ausprobieren, Experimentieren und Erforschen. Eine Ausstellung für Spürnasen,
Feldforscher und Schatzsucher – und alle, die es werden wollen!
Die interaktive Entdeckungsreise in den Boden wurde als Wanderausstellung konzipiert von der VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land GmbH – Museum und Park Kalkriese, gefördert von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU).
BODENForscher aufgepasst
Die Ausstellung lädt zum selbständigen Erkunden ein. Dazu gibt es ein spannendes FORSCHERHEFT mit kniffligen Aufgaben rund um den Boden. Alles gelöst? Dann ab an die Museumskasse und den FORSCHERPASS erhalten! Das spannende GEOlino-QUIZ führt zu einigen
besonderen Bodenschätzen der Ausstellung. Mit etwas Glück kann man tolle Preise gewinnen.
KINDERGEBURTSTAG mit Geschichte(n) aus dem Untergrund? Einfach Mitmach-Programm auswählen und Überraschendes zum Boden entdecken. Mehr dazu unter www.kunstsammlungen-zwickau.de
NOCH MEHR BODEN
Die ständige Ausstellung der mineralogisch-geologischen Sammlungen präsentiert kostbare Bodenschätze, darunter prächtige Mineralien, funkelnde Edelsteine und wertvolle Metalle, aber auch Kohle und Fossilien – zu bestaunen im Untergeschoss des Museums!
Vernissage
Sonntag, 18. Juni 2017, um 15 Uhr
Begleitprogramm
SPUREN IM SAND
Ausgrabungen für Kinder zur Museumsnacht
24. Juni, 18 bis 20 Uhr
SCHÄTZE IM UNTERGRUND
Ärmel hoch, die Schatzsuche beginnt: Mit Kellen, Spateln und Pinseln müssen archäologische Befunde freigelegt und anschließend beschrieben werden. Das erfordert Geduld und Geschick. Fachliche Anleitung erhalten junge Archäologen vom Profi.
Workshop am 2. Juli und 6. August, 14 bis 17 Uhr
AUF SAND GEBAUT?
Bauhelme auf! Es wird mit allerlei Technik gebohrt, geknetet und gesiebt: Denn bevor überhaupt ein Haus, eine Sporthalle oder ein Museum gebaut werden kann, muss der Boden genau unter die Lupe genommen werden. Junge Bodenforscher erwartet eine spannende Reise in den Untergrund.
Workshop am 22. Juli und 26. August, 10 bis 13 Uhr
IM BODENSATZ LESEN
Boden ist überall! Vor allem liefert er Stoff für eigene Gedichte und Geschichten. Dafür werden in der Ausstellung und im Museumsgarten Boden-Wörter gesammelt, Methoden des kreativen Schreibens erprobt und die Sprachschätze mit Erdfarben illustriert.
Workshop am 29. Juli, 11. August und 22. September, 14 bis 17 Uhr
BODEN-FEST
Der Abschluss der Ausstellung wird mit Spaß und Spiel gefeiert! Bitte Taschenlampen mitbringen. Eintritt frei!
13. Oktober, 17 bis 21 Uhr
Schnell sein, dabei sein: Zu den Workshops gibt es nur begrenzt Plätze. Wir bitten um Voranmeldung. Teilnahmegebühr 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
(inkl. Ausstellungsbesuch und Forscherheft)
Gruppenangebote
BODEN- DER STOFF, AUS DEM DIE FARBEN SIND
Alles braun? Nix da! Der Boden bietet so manche Überraschung, wenn mit Erdfarben, Mineralpigmenten oder Sand eigene Bilder gemalt werden.
BODEN- DER STOFF, IN DEM DIE SCHÄTZE SIND
Eine riesige Ausgrabungsfläche wartet darauf, erkundet zu werden. Wer seine Ärmel hochkrempelt und fleißig gräbt, findet vielleicht eine archäologische Sensation.
BODEN- DER STOFF, IN DEM DIE GESCHICHTEN SIND
Braun, krümelig und überall gleich? Mitnichten! Im Boden lauern Geschichten, die entdeckt und erzählt werden möchten, wie die von Fridolin, dem Regenwurm.
(buchbar ab 20. Juli)
Mitmach-Angebote für Kinder ab 6 Jahren
Dauer 90 bis 120 Minuten (inkl. Themenführung)
maximal 20 Teilnehmer
Teilnahmegebühr 1 Euro
Auskunft und Buchung unter 0375 834510 oder fuehrungen-kunstsammlungen@zwickau.de
Termine auch vormittags möglich
Erneuerung & Eigensinn
Zwickaus Weg durch die Reformation
18.2. - 28.5. 2017
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts regierte in Zwickau ein Rat, der vor allem humanistisch geprägt war und den Reform-ideen Luthers sehr aufgeschlossen gegenüberstand. Die Kräfte um den Bürgermeister Hermann Mühlpfort pflegten einen engen Kontakt zu den Reformatoren in Wittenberg und setzten Stück für Stück deren Ideale in Zwickau um. Dieser Prozess verlief nicht ohne Reibung. Letztlich führte er aber zum Erfolg und Zwickau darf heute zu Recht als zweite Stadt nach Wittenberg gelten, in der sich die Reformation voll-ständig durchsetzte.
In der Ausstellung werden bedeutende Archivalien, bibliophile Schriften und Drucke, Kunstwerke und Objekte aus der Ratsschulbibliothek, dem Stadtarchiv und den Zwickauer Museen zusammengeführt und im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU präsentiert. Anschaulich aufgearbeitete Themenbereiche ermöglichen einen abwechslungsreichen Rundgang durch diesen bedeutenden Abschnitt der Zwickauer Stadtgeschichte – von der Ausgangslage um 1500, über Luthers und Müntzers Wirken, der Umsetzung der Reformation, dem Bruch mit Luther und bis hin zu den Reformationsjubiläen.
Zwickaus Weg durch die Reformation
Um 1500 gehörte Zwickau zu den wohlhabendsten, aber auch bevölkerungsreichsten Städten der Region – voller religiöser, sozialer und gesellschaftlicher Spannungen. Martin Luther kritisierte scharf den ausufernden Ablasshandel der stets klammen Papstkirche. Nach dem Thesenanschlag 1517 und der damit beginnenden Reformation schwand der Glaube an die Allmacht der alten Ordnung – auch in Zwickau.
Um die einflussreiche Zwickauer Lateinschule entwickelte sich eine intellektuelle Basis für Veränderungen. So widmete Luther 1520 seine Schrift „Von der Freyheyt eynisz Christen menschen“ dem hiesigen Stadtvogt Hermann Mühlpfort. 1520 kam schließlich auf Empfehlung Luthers der Prediger Thomas Müntzer nach Zwickau und wirkte zunächst an der Marien-, ab Oktober 1520 an der Katharinenkirche.
Hier kam er offensichtlich mit den Zwickauer Propheten um den Tuchknappen und Laienprediger Nikolaus Storch in Kontakt. Diese kritisierten neben der Stadtgeistlichkeit die Franziskanermönche, aber auch den Rat selbst. Zunehmend forderte Müntzer immer radikalere Reformen, so dass der Rat sich aus Sorge um die städtische Ordnung genötigt sah, ihn im April 1521 zu entlassen. Das Zwickauer Stadtarchiv bewahrt seine Gehaltsquittungen auf, unterschrieben mit den Worten „Tomas Munczer qui pro veritate militat in mundo“ [Thomas Müntzer, der für die Wahrheit in der Welt kämpft].
Müntzer ging, die Unruhen blieben. Um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen und die Volksmenge zu beruhigen, reiste Martin Luther auf Bitten des Rates nach Zwickau und hielt vom 30. April bis 2. Mai 1522 vier Predigten. Damit gewann das luthertreue gemäßigte Lager um den Bürgermeister Hermann Mühlpfort und den evangelischen Pfarrer Nikolaus Hausmann die Oberhand. Um 1525 war die Reformation weitgehend eingeführt. In der Haltung zum Bauernkrieg bereits uneins mit Mühlpfort und dem Zwickauer Rat, kam es um 1530 im Zusammenhang mit dem Besetzungsrecht städtischer Pfarrstellen jedoch zum Bruch zwischen dem Reformator und den Zwickauern.
Führungen
Mittwoch
15. März 2017
18 Uhr : Die Reformation in Zwickau.
Ein Überblick
Kuratorenführung
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Mittwoch
12. April 2017
18 Uhr: Sozialer Abstieg und Reformation?
Peter Breuer und seine Werkstatt
Kuratorenführung
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Ostermontag
17. April 2017
15 Uhr: Ketzer oder Heiliger?
Unterwegs mit Dr. Luther
Kostümführung mit Christian Landrock,
Zwickau
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Mittwoch
26. April 2017
18 Uhr: Müntzer versus Luther? Die Einführung
der Reformation in Zwickau
Kuratorenführung
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Mittwoch
10. Mai 2017
18 Uhr: Medienereignis Reformation.
Lateinschule, Buchdruck und Gelehrte
in Zwickau
Kuratorenführung
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Sonntag
14. Mai 2017
15 Uhr: Mama ist die Beste
Familienführung zu Marienbildern für
Kinder zwischen 6 und 11 Jahren
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Sonntag
28. Mai 2017
17 Uhr: Ketzer oder Heiliger?
Unterwegs mit Dr. Luther
Kostümführung mit Christian Landrock,
Zwickau
6 Euro, ermäßigt* 3,50 Euro
Der Eintritt ist im Führungspreis enthalten.
Veranstaltungen/Vorträge
Frauentag
8. März 2017
18 Uhr: Meiner lieben Katharina Lutherin von
Bora…
Ines Hommann, Dresden, liest am Frauentag
aus Reisebriefen Martin Luthers
an Katharina von Bora, musikalisch begleitet
von Annette Schneider, Zwickau
7 Euro, ermäßigt* 4 Euro
Sonntag
2. April 2017
15 Uhr: Religionspolitik als Kunst des Möglichen:
Hermann Mühlpfort und die
Einführung der Reformation in Zwickau
Vortrag von Robert Weißmann, Berlin
3 Euro, ermäßigt* 2 Euro
Mittwoch
3. Mai 2017
18 Uhr: Polemiken um den Glauben -
Pasquille, Lästerschrift und Schandlied
in der Reformationszeit
Vortrag von Matthias Rekow, Dresden
3 Euro, ermäßigt* 2 Euro
Sonntag
21. Mai 2017
15 Uhr: Mensch Martin! Eine Geschichtenschnitzerei
rund um Martin Luther
Familienprogramm zum Internationalen
Museumstag mit Swen Kaatz
Eintritt frei
Samstag
18. März 2017
17 Uhr: „…so der alte Jodocus Schalreuter mit
seiner handt geschrieben“
Festkonzert mit Musik der Reformationszeit,
gesammelt vom Zwickauer
Bürger Jobst Schalreuter (vor 1487-1550),
Sächsisches Vocalensemble, Dresden,
Leitung Matthias Jung
15 Euro, ermäßigt* 9 Euro
Donnerstag
16. März 2017
17.30 Uhr: Müntzer - Rede und Verantwortung
Feierabendführung in der Katharinenkirche
Donnerstag
20. April 2017
17.30 Uhr: Heinrich und Kunigunde
Feierabendführung in der Katharinenkirche
Donnerstag
18. Mai 2017
17. 30 Uhr: Himmelhochjauchzend
Feierabendführung in der Katharinenkirche
St. Katharinenkirche
Katharinenstraße 34, 08056
Abbildungen (in ihrer Reihenfolge)
Kanzeluhr aus einer erzgebirgischen Bergkirche, 1439
Holz, Glas, Textilien, Papier
Priesterhäuser Zwickau
Albrecht Dürer
Maria im Strahlenkranz, vor 1498, Kupferstich
Kunstsammlungen Zwickau
Nikolaus Hausmann, Wolfgang Zeuner, Paul Lindemann
Vnterrichdt vnd warnung an die Kirch zu Zwickaw. Flugschrift
Zwickau 1525
Ratsschulbibliothek Zwickau
Gehaltsquittungen von Thomas Müntzer über seine Anstellung als Pfarrer. Zwickau 1520/21
Stadtarchiv Zwickau
Peter Breuer
Kruzifix aus der Zwickauer Ratsstube, 1539
Holz, gefasst
Kunstsammlungen Zwickau
Katalog
Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog, der in kurzen Texten und zahlreichen Abbildungen einen Überblick zur Reformation in Zwickau bietet, sowie der Tagungsband zum wissenschaftlichen Kolloquium „Martinus halbenn …“
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Eine Gemeinschaftsausstellung der
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Priesterhäuser Zwickau
Ratsschulbibliothek Zwickau
und des Stadtarchivs Zwickau
anlässlich der Lutherdekade.
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1, 08058 Zwickau
Telefon 0375 834510
kunstsammlungen@zwickau.de
www.kunstsammlungen-zwickau.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, Feiertage 13 bis 18 Uhr
Schließtage
Karfreitag, Heiligabend, Silvester
Eintritt
Erwachsene 5 Euro
ermäßigt* 3 Euro
Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr
Zwickau-Pass-Inhaber Eintritt frei
1. Mittwoch im Monat Eintritt frei
* Schüler, Vollzeitstudenten über dem vollendeten 18. Lebensjahr (jedoch nicht Gasthörer, berufsbegleitende Studiengänge, Fernstudium, Beurlaubung)
sowie Schwerbehinderte (mind. 50 % GdB) gegen Vorlage eines gültigen Nachweises
Barrierefreier Zugang über Innenhof, Dauerausstellung eingeschränkt zugänglich
Sonderausstellung rollstuhlgerecht
Induktive Höranlage für 15 Personen bei Veranstaltungen verfügbar
Rita Preuss. Im Porträt
Max Pechsteins Meisterschülerin – 29.10.2016 bis 15.1. 2017
Rita Preuss ist Frau, Künstlerin, Ehefrau, Hausfrau, Köchin, Gastgeberin, Dame der Gesellschaft, Witwe – und ehemalige Meisterschülerin Max Pechsteins an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.
In der Nachkriegszeit, in der gegenständliche Malerei wenig populär ist, bleibt sie der figürlichen Ölmalerei, die sie bei Max Pechstein studierte, treu und schafft sich ein eigenständiges künstlerisches Profil innerhalb der Berliner Kunstlandschaft. In starken Farben und mit dem Bekenntnis zur Reduktion der Form erzählt Rita Preuss ihre Lebensgeschichte auf Papier und vor allem Leinwand, teilt ihre Persönlichkeit und die Widersprüchen ihres Lebens mit Sensibilität, Ernsthaftigkeit oder Humor. Dabei ruht der Blick nicht auf ihrer Person. Ihre unmittelbare Umgebung und der Mensch im Allgemeinen wie im Speziellen bleiben zeitlebens Hauptmotiv in Rita Preuss’ künstlerischem Schaffen, das sich nicht zuletzt, ähnlich Max Pechstein, in zahlreichen baubezogenen Arbeiten ausdrückt, darunter Mosaike, Glasfenster, Wandmalereien. Missstände innerhalb der Gesellschaft verarbeitet sie in realistischen bis surrealistischen und ungleich drastischen Darstellungen, darunter eine Reihe pointierter Bleistiftzeichnungen. Es entstehen nicht selten Studien der Zeit – Momentaufnahmen, die auch Jahrzehnte später noch von höchster Aktualität sind. Die Großstadt Berlin mit all ihren Ansichten und Typen, mit der Vielzahl an Weltanschauungen, Überzeugungen und Lebensmodellen liefert Rita Preuss genügend Material für ihre großformatigen Stadt- und Menschenbilder.
Nachdem die Kunstsammlungen bereits 2015 anlässlich des Internationalen Museumstages einen kleinen Ausschnitt ihres Werkes vorstellten, würdigt die Retrospektive nun umfassend das in über sechs Dekaden gewachsene Œuvre der Hannah-Höch-Preisträgerin, die 1924 in Berlin geboren und dort 2016 verstorben ist.
Begleitprogramm
Vernissage
Freitag, 28. Oktober 2016, 18 Uhr
Öffentliche Führungen
Mittwoch, 2.11.2016, 30.11.2016, 14.12.2016, jeweils 18 Uhr
Sonntag, 20.11.2016, 15 Uhr
Mittwoch, 28.12.2016, 15 Uhr
Führungen für Familien
Samstag, 29.10.2016, 14 Uhr („Zeitsprungtag“)
Mittwoch, 16.11.2016 (Buß- und Bettag), 15 Uhr
“Wir machen Bilder lebendig!“
Familienführung zum Mitmachen für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren
Dauer ca. 90 min
Museumssalon zur Finissage: Film und Führung
Sonntag, 15.01.2017, 15 Uhr
Malerei – Mein Leben. Porträt der Berliner Malerin Rita Preuss. Ein Film von Tille Ganz und Brigitte Hammer, 2004.
Filmlänge ca. 60 min.
Um Voranmeldung wird gebeten.
Führungen für Schüler und Gruppen nach Vereinbarung.
Publikation
Zur Ausstellung erscheint im Husum Verlag eine mit zahlreichen Abbildungen versehene Begleitbroschüre.
DER TRAUM VOM PARADIES
Max und Lotte Pechsteins Reise in die Südsee
9.Juli bis 3. Oktober 2016
Die Reise von Max Pechstein und seiner jungen Frau Lotte zu den Palau-Inseln im Südpazifik ab 1914 war vom Wunsch motiviert, »allem Gezwungenen und Kultivierten« zu entfliehen. Obwohl die Fahrt durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs einen unvorhergesehenen Verlauf nahm, wurde die Zeit in der »Deutschen Südsee« für Pechstein ab 1917 zu einem bedeutenden Thema seiner Kunst und bildet den Höhepunkt seiner Memoiren. Doch inwieweit erfüllten sich Pechsteins Vorstellungen vom unberührten Paradies? Was erlebten er und seine Frau tatsächlich? Die Reisetagebücher von Max und Lotte offenbaren sowohl die unterschiedlichen Perspektiven des Paares als auch die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit.
13. Februar bis 8. Mai 2016
DESPERATE HOUSEWIVES? Künstlerinnen räumen auf
Auf der Suche nach dem eigenen Selbstverständnis kommt den Frauen immer noch ein Ort in die Quere, der vermeintlich jahrhundertelang ihr ureigenes Terrain war: das Haus, genauer der Haushalt. Seit den 1970er Jahren haben Künstlerinnen aus dezidiert feministischer Perspektive und mit oft radikalen Mitteln gesellschaftliche Strukturen hinterfragt. Aber wie definieren und bewerten wir heute diese Rollen und Rollenbilder, wo der Begriff Hausfrau aus dem Sprachgebrauch verschwunden scheint, Frauen selbstverständlich berufstätig sind und Privates und Öffentliches immer schwieriger voneinander abzugrenzen ist? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen berührt nicht nur die eigenen Identität, sondern auch unser gesellschaftliches und kulturelles Selbstverständnis.
In der Ausstellung DESPERATE HOUSEWIVES? Künstlerinnen räumen auf beschäftigen sich Künstlerinnen, geboren zwischen 1936 und 1986, aus den unterschiedlichsten Perspektiven und mit verschiedensten künstlerischen Mitteln mit dem Haus als Lebens- und Arbeitsplatz. Inge Mahn, Rosemarie Trockel, Anna Anders oder Caroline Streck machen in ihren Installationen und Bildern den alltäglichen Wahnsinn des immer Gleichen sichtbar, lassen Haushaltsaufgaben zum Spiel mutieren oder erzählen von der Ödnis bürgerlicher Aufgeräumtheit. Alice Musiol und Alexandra Kürtz dekonstruieren Alltagsphantasien während Susanne Kutter den Untergang bürgerlicher Interieurs inszeniert. Barbara Deblitz sammelt, archiviert und überarbeitet Hausrat, um ihre Funktionalität und Bedeutung zu überprüfen, Mona Hatoum verwandelt ein harmloses Küchengerät in ein bedrohliches Blow-up. Dorothee Golz, Andrea Zittel und Barbara Wrede definieren in skulpturalen Versuchsanordnungen oder auf dem Papier alternative Wohnformen. Ori Levin und Maria Ezcurra zeigen, wie Frauen im eigenen Haushalt regelrecht verschwinden oder – so bei Pipilotti Rist und Ulrike Rosenbach – zu willenlosen, dienenden Objekten werden. Katharina Mayer enttarnt kulturelle Stereotypen, Jutta Burkhardt ironisiert beim Tanz im Putzlappenkostüm den Sauberkeits- und Ordnungswahn und Andrea Isa setzt den Küchenfrauen der Mensa ein fotografisches Denkmal. Kerstin Flake zeigt in ihren Fotografien häusliche Auflösungserscheinungen, Alba d’Urbano lichtet das wuchernde Chaos der Dinge ab. Rosa Loy und Gabriela Oberkofler erzählen in ihren Bildern vom Aufbruch aus dem Alltagsgefängnis und Diane Welke inszeniert aus Lebensmitteln und Einkaufszetteln fotografische Stillleben. Während Anke Eilergerhard aus bestem Tafelgeschirr surreal-kitschige Skulpturen selbstbewusster Weiblichkeit kreiert, mutieren bei Astrid Bartels Haushaltsobjekte zu abstrakten Kunstwerken. Suscha Kortes böse Erziehungssprüche legen das bedrückende Erziehungsklima vergangener Zeiten offen und Monika Bartholomés Zeichnungen umkreisen in überraschend witzig-ironischen Wendungen die Beziehungen zwischen Frau und Haus.
Begleitprogramm
Freitag, 12.02., 18 Uhr
Ausstellungseröffnung
Eintritt: frei
Es sprechen:
Dr. Petra Lewey
Leiterin der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum
Dr. Manuel Frey
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Dr. Ina Ewers-Schultz und Dr. Martina Padberg
Kuratorinnen der Ausstellung
Musikalisches Programm:
Vanessa Winkler und Jens Pflug
Robert Schumann Konservatorium Zwickau
Sonntag, 14.02., 28.02., 20.03., 01.05., 08.05., jeweils 15 Uhr
Öffentliche Führungen
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Dienstag, 08.03., 18 Uhr
Museumssalon mit Kurzführung, Film & Lesung
Frauenabend am Internationalen Frauentag mit Rosa Loy
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro; für Frauen freier Eintritt!
Sonntag, 03.04., 16-18 Uhr
Workshop – Sei dein eigener Modedesigner!
Kreativnachmittag zum Thema „Haus & Haushalt“
für Kinder und Jugendliche
Eintritt: Kinder und Jugendliche frei
Um Voranmeldung wird gebeten.
Sonntag, 17.04., 14 Uhr
Kuratorenführung
mit Dr. Ina Ewers-Schultz, Köln
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Freitag, 29.04., 18 Uhr
Vortrag
Von Arbeit bis Armut, vom Wunsch zum Kind.
Paradigmen der Frauen-, Gender- und Queer-Forschung
Dr. Sandra Berndt, Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung
(FraGes) der Universität Leipzig
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Führungen und Kreativangebote
für Schüler und Gruppen nach Vereinbarung
Kuratorinnen
Dr. Ina Ewers-Schultz und Dr. Martina Padberg
Publikation
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen
Abbildungen und Texten (16,80 Euro).
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 13 bis 18 Uhr
Schließtag: Karfreitag
Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kulturraum Vogtland-Zwickau und der Stadt Zwickau.
Re:bellion // Re:ligion // Re:form
Künstler agieren im Umbruch
Unmut und Auflehnung bringen stets eine eigene visuelle Kultur hervor. Künstler reagieren auf gesellschaftliche Umbrüche
seit je her mit neuen Ausdrucksformen
und Medien. So nutzten Meister wie Albrecht Dürer und Lucas Cranach den leicht zu ver
vielfältigenden Holzschnitt für ihre Botschaf-
ten. Ausgehend von der Reformationszeit
stellt die international aufgestellte Ausstellung Kunst in Umbruchsituationen vor. Der Bogen spannt sich von spätmittelalterlichen Druck-
grafiken religiösen Inhalts, z.B. Cranachs „Passional Christi vnd Antichristi“ von 1521 über die sowjetischen Avantgardeplakate ROSTA FENSTER und expressiven Holz-
schnitten von Karl Schmidt-Rottluff und
Max Pechstein bis zur Street-Art des Ara-
bischen Frühlings. Nicht vergessen sind
Installationen und Videoarbeiten.
Religion und Krisen
Spannungen in Glaubensfragen und soziales Unbehagen lösen Umbrüche aus. Insofern stehen Reformation und Deutscher Bauernkrieg modellhaft für komplexe Krisensituationen. Blicken wir heute auf den Arabischen Frühling, nach Israel und Palästina, auf die Islamische Republik Iran, auf den langjährigen Bürgerkrieg in Sri Lanka oder auf Russlands wieder erstarkte Orthodoxie, so wird klar: Allzu oft begleiten religiöse Dispute die Kontroversen oder lösen sie gar aus. Konträre religiöse Ansichten liefern Recht-
fertigungen für Aufstand und Gewalt. Das hat sich seit fünfhundert Jahren nicht geändert. Dabei funktioniert bildende Kunst nicht nur als Kommentar, sondern auch als Katalysator. Häufig nimmt sie dabei neue Formen an. Nicht von ungefähr widmet sich die Lutherdekade 2015 dem Thema von Bild und Wort. Denn im Umfeld des Bauernkrieges entstand mit den Einblattdrucken ein innovatives Medium. Flugschriften der Protestanten verbreiteten die Ideen der Reformation. Die polemisch zugespitzten Holzschnitte trafen den Nerv der Zeitgenossen. Sie waren leicht reproduzierbar, erschwinglich und erreichten ein großes Publikum.
Flugschriften im Update
Unmut und Auflehnung erzeugen also ihre eigene visuelle Kultur. Mit globalem Radius verfolgt Re:bellion // Re:ligion // Re:form diese Phänomene. Ein Spezialprojekt in Kooperation mit dem Lubok-Verlag Leipzig dockt genau zwischen Historie und Aktualität an. Die exzellenten Linolschnittbücher von Lubok fußen auf der Tradition alter russischer Bilderbögen und damit auf einem demokratischen Zugang zu Kunst.
Für unsere einzigartige Edition produzierten Künstler aus allen Weltgegenden neue Linolschnitte mit aktuellem politischen Inhalt: Ägypten, Südsudan, Sri Lanka, Indien, Israel, USA, Russland und Deutschland. Pointierte, auch satirische Blätter fangen den Zeitgeist und die Zustände in Krisenregionen ein. Sie transportieren aktuelle Geschichte in ein zeitloses Medium. Nicht zu vergessen, dass Flugblätter, Cartoons oder Schablonengraffitis heute im Klima von Auf- und Umbrüchen mindestens genauso relevant sind, wie einst die Holzschnitte.
Von Lucas Cranach bis Nina Paley
Weitere präsentierte Werke halten den brisanten Spannungsbogen: Cranachs Holzschnitte etwa oder vorreformatorische Kulturbilder in sogenannten „Götzenkammern“ überdauerten, außerdem die selten gezeigten „Rosta-Fenster“ der sowjetischen Avantgarde sowie expressionistische Reaktionen auf religiöse Themen nach 1918.
Hochaktuelle Installationen und Videoarbeiten setzen sich direkt mit der Gegenwart auseinander: Lichtarbeiten von Daniel Rode, seit 2011 in Kairo entstanden; der Film „This Land is Mine“, eine tragikomische Geschichte Israels von Nina Paley; religionskritische Fahnenobjekte von Nadia Plungian und Till Ansgar Baumhauers Referenzen zu afghanischen Kriegsteppichen.
Beteiligte Künstler
Hans Brosamer, Jacques Callot, Lucas Cranach d. Ä., Albrecht Dürer, HAP Grieshaber, Lea Grundig, Max Pechstein, Erhard Schön, Dziga Vertov
Khalid Wad Albaih (Südsudan/ Katar), Till Ansgar Baumhauer (D), Jan Brokof (D), Markus Draper (D), Ganzeer (Ägypten), Maripelly Praveen Goud (Indien), Viktoria Lomasko (RU), Nina Paley (USA), Nadja Plungian (RU), Pala Pothupitiye (Sri Lanka), Daniel Rode (D), Daniel Sasson mit Eran Segal (Israel), Henrik Schrat (D), Gabriele Stötzer / Künstlergruppe Erfurt (D)
Kuratorinnen
Susanne Altmann, Dr. Petra Lewey
Begleitprogramm
Vernissage
Freitag, 30. Oktober 2015, 18 Uhr
Ausstellungseröffnung mit dem Chemnitzer Ensemble Agenda St. Jacob, zu hören sind Kirchenlieder und Motetten aus Quellen der Ratsschulbibliothek Zwickau, u.a. von David Köler, Philipp Dulichius und Heinrich Schütz
Eintritt: frei
Begrüßung
Dr. Petra Lewey
Leiterin der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Grußwort
Dr. Pia Findeiß
Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau
Zur Ausstellung
Susanne Altmann
Kuratorin
Musik
Ensemble Agenda St. Jacob, Chemnitz
Konzert
Dienstag, 10. November 2015, 18 Uhr
Bach – Luther – Improvisation
Bach & Blues Dresden: Ulrich Thiem (Cello/Gesang u.a.) und Andreas Böttcher (Vibraphon) spielen Werke von J. S. Bach, KammerJAZZmusik, Lutherlieder sowie Improvisationen über Lutherchoräle
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro
Veranstaltungen zum Wochenende der Grafik
Samstag, 14. November 2015, 15 Uhr
Führung mit der Kuratorin Susanne Altmann
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Samstag, 14. November 2015, 17 Uhr
Präsentation der Begleitpublikation mit Filmabend
Nina Paley (Animationskünstlerin und Zeichnerin, Urbana/USA): Sita sings the Blues, 2008, Animationsfilm zum indischen Ramayana-Epos (81 min), Einführung von Susanne Altmann
Eintritt: frei
Sonntag, 15. November 2015, 15 bis 17 Uhr
Drucktechniken gestern und heute. – Eine praktische Einführung zum Hochdruck
Eintritt: frei
Vorträge
Sonntag, 24. Januar 2016, 15 Uhr
Gewalt und ihr Abbild in Langzeitkriegen. Was hat Afghanistan mit dem Dreißigjährigen Krieg und mit Bildproduktion zu tun?
Till Ansgar Baumhauer (Dresden)
Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro
Termin unter www.kunstsammlungen-zwickau.de
Die ROSTA-Fenster der bolschewistischen Kunstarmee
Alexander Roob (Stuttgart)
Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro
Öffentliche Führungen
Mittwoch (Buß- und Bettag), den 18. November 2015, 15 Uhr
Sonntag, 13. Dezember 2015, 15 Uhr
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Donnerstag, 3. Dezember 2015, 18 Uhr, Donnerstag, 7. Januar 2016, 18 Uhr
Donnerstag, 14. Januar 2016, 18 Uhr
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Führungen für Schüler und Gruppen nach Vereinbarung
Die Ausstellung Re:bellion // Re:ligion // Re:form in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum findet im Rahmen der Lutherdekade vom 31. Oktober 2015 bis zum 24. Januar 2016 statt und wird vom 19. März bis 5. Juni 2016 im Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen zu sehen sein.
Sie wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kulturraum Vogtland-Zwickau und der Stadt Zwickau.
Zur Ausstellung erscheint eine Künstleredition im Lubok-Verlag Leipzig (25 Euro) und im November 2015 eine Begleitpublikation (15 Euro).
Ausstellungseröffnung: 30. Oktober 2015, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 31. Oktober 2015 bis 24. Januar 2016
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Schließtage: Karfreitag, Heiligabend, Silvester
Max-Pechstein-Förderpreis der Stadt Zwickau 2015
Seit 2014 widmet die Stadt Zwickau dem berühmten Expressionisten Max Pechstein (1881-1955) in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU ein eigenes Museum. Aber nicht nur ein eigener Ausstellungsbereich ist dem Künstler gewidmet, sondern auch der nach ihm benannte Kunstpreis der Stadt Zwickau, welcher in diesem Jahr bereits zum siebten Mal vergeben wird. Der Förderpreis ist mit einer Summe von 5.000 Euro dotiert, wobei der Preis mit einem zusätzlichen Stipendium von 3.000 Euro ausgelobt wird. Viele der früheren Förder-preisträger und Kandidaten haben sich heute im internationalen Kunstgeschehen etabliert (Tilo Schulz, Manfred Pernice, Jens Haaning, Laura Horelli, Florian Hecker, Jonathan Meese, Luka Fineisen, Jaqueline Jurt u. a.).
1947 hat bereits Max Pechstein selbst dafür plädiert, Künstler am Anfang ihrer Laufbahn zu fördern, indem er dem ersten Zwickauer Kunstpreis seinen Namen gab. Der Max-Pechstein-Preis konnte auf diese Art bis 1962 vergeben werden. Erst nach der politischen Wende wurde an die ur- sprüngliche Intention des Förderpreises angeknüpft.
Seither hat sich der Max-Pechstein-Förderpreis im Wechsel mit dem Ehrenpreis immer mehr in der deutschen Kunstlandschaft etabliert und ist für die bisherigen Preisträger ein wichtiges Ereignis ihrer künstlerischen Karriere geworden.
Zum siebenten Mal seit 1995 stellen junge Künstlerinnen und Künstler in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum aktuelle Positionen der Gegenwartskunst zur Diskussion. Mit dem Förderpreis und dem zusätzlich seit 2003 ausgelobten Stipendium setzt die Stadt Zwickau die von Max Pechstein begründete Tradition in seiner Geburtsstadt fort und bietet der jungen zeitgenössischen Kunst ein aktuelles Forum, ganz im Sinne des großen Expressionisten.
Von anerkannten, mit zeitgenössischer Kunst vertrauten Kuratoren wurden für den Preis fünf Künstler nominiert, die ihre Arbeiten in einer Ausstellung vom 29. August bis 18. Oktober 2015 in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum präsentieren. Die Werke aller fünf für den Max-Pechstein-Förderpreis der Stadt Zwickau 2015 nominierten Kandidaten sind in der Ausstellung zu sehen: Der Greif, Künstlergruppe aus Augsburg; Florian Auer, lebt und arbeitet in Berlin; Maria Anisimowa, lebt und arbeitet in Offenbach am Main; Jeronimo Voss, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main; Flaka Haliti, lebt und arbeitet zwischen München, Prishtina und Wien.
Die Nominierungsvorschläge:
- Franciska Zólyom, Direktorin Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, für Maria Anisimowa
- Hilke Wagner, Direktorin Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, für Florian Auer
- Dr. Thomas Elsen, Leiter H2-Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast, Kunstsammlungen
- und Museen Augsburg, für Der Greif
- Dr. Matthias Mühling, Direktor Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, für Flaka Haliti
- Thomas Thiel, Direktor Bielefelder Kunstverein im Waldhof, für Jeronimo Voss
Die Jury, die in ihrer Sitzung am 25. August 2015 anhand der eingereichten Arbeiten den Kandidaten für den Förderpreis auswählt, besteht aus:
- Michael Arzt, Künstlerische Leitung HALLE 14 , Zentrum für zeitgenössische Kunst, Leipzig
- Frank Eckhardt, Geschäftsführer riesa efau. Kultur Forum Dresden
- Anja Richter, Kuratorin Kunstsammlungen Chemnitz MUSEUM GUNZENHAUSER
- Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau
- Dr. Michael Löffler, Kulturamtsleiter Zwickau
- Dr. Petra Lewey, Leiterin Kunstsammlungen Zwickau
- Karl-Ernst Müller, Stadtrat
Im Anschluss an die Jurysitzung wird am 25. August um 16 Uhr ein Pressegespräch stattfinden.
Die Eröffnung der Ausstellung und Verleihung des Max-Pechstein-Förderpreises der Stadt Zwickau 2015 findet am Freitag , den 28. August 2015, um 18 statt.
Programm
Begrüßung
Dr. Petra Lewey
Leiterin KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum
Preisverleihung
Dr. Pia Findeiß
Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau
Laudationes zum Werk der Preisträger
Musik
Robert Schumann Konservatorium
Ab 19 Uhr besteht die Gelegenheit des
Ausstellungsbesuches und zu anregenden
Gesprächen bei Imbiss und Getränken.
Die Ausstellung ist bis 18. Oktober zu sehen.
Informationen zum Begleitprogramm finden Sie unter www.kunstsammlungen-zwickau.de
Internationaler Museumstag 17. Mai 2015
Motto: „MUSEUM. GESELLSCHAFT. ZUKUNFT“
Der Internationale Museumstag wurde 1977 vom Inter- nationalen Museumsrat ins Leben gerufen und wird weltweit um den 18. Mai gefeiert. Seit 1992 wird der Tag von einem jährlich wechselnden Motto begleitet.
Museen sind Orte der Zukunft! Viele Menschen denken, Museen seien nur auf die Vergangenheit gerichtet. Denn sie sammeln oft "alte" Objekte aus Kunst, Kultur, Natur und Technik, erforschen und bewahren sie und stellen sie aus. Doch rückwärtsgewandt arbeiten Museen des- halb nicht - im Gegenteil! Viele Ausstellungen verknüpfen die historische Rückschau mit gesellschaftlichen Themen der Gegenwart und stellen gleichfalls Fragen an die Zukunft.
Migration, Klimawandel, Stadtentwicklung, Leben im ländlichen Raum, technischer Fortschritt und der Wandel des Arbeitslebens, aber auch aktuelle künstlerische Ausdrucksformen und der Einsatz von Social Media stehen auf ihrem Programm. Sie führen damit die Besucher an aktuelle Themen und Fragestellungen heran, sensibilisieren sie für Probleme, Widersprüche und Konflikte und regen zum Nachdenken an, ohne zwingend Ergebnisse oder Lösungen zu präsentieren.
Museen begleiten so gesellschaftliche Entwicklungen mit innovativen Ideen, kreativen Angeboten für Besucher,
neuen Ausstellungsformen und dem Einsatz moderner Techniken. Damit bewegen sie sich am Puls der Zeit. Als Orte der Vermittlung und Begegnung sind Museen auch Orte des Austausches und der
Auseinandersetzung. Sie bieten Partizipation für alle und schaffen barriere- freie Zugänge. Wie erfolgreich sie dies umsetzten, belegen die steigenden Besucherzahlen und das große Interesse an ihren
Ausstellungen und Angeboten.
Das Motto des Internationalen Museumstages 2015 rückt die Rolle der Museen in der Gesellschaft und damit ihren
Anteil an der Mitgestaltung der Zukunft in den Fokus. Es bietet eine besonders breite Palette an Anknüpfungsmöglichkeiten, so dass jedes Museum mit seiner Sammlung an diesem besonderen Tag teilnehmen
kann.
Programm
13 Uhr
„Max Pechstein. Von Zwickau in die Welt“
Rundgang auf den Spuren Pechsteins durch die Zwickauer Innenstadt mit Tina Pallas
Treffpunkt: Tourist-Information, Hauptstraße, Teilnahmegebühr: 4,00 Euro / p. P.
Ankunft kurz vor 15 Uhr in den Kunstsammlungen, Lessingstraße 1
15 Uhr
Kunstgespräch: Rita Preuss. Meisterschülerin von Max Pechstein
Verena Tafel, Kunsthistorikerin aus Berlin spricht mit der 1924 geborenen Malerin Rita Preuss, 1952 Meisterschülerin von Max Pechstein und Hannah-Höch-Preisträgerin des Jahres 2000. Zum Kunstgespräch werden Gemälde der Berliner Künstlerin erstmals in Zwickau präsentiert.
15 bis 17 Uhr
„Steinreich!?“
Besucher können ihre Gesteine und Minerale von Geologe Sven Neuhaus bestimmen lassen
ECCE! Hartwig Ebersbach
Retrospektive
Der Maler Hartwig Ebersbach kehrt mit einem Querschnitt aus seinem umfäng- lichen wie vielschichtigen Lebenswerk an seine Wurzeln zurück, in seine Geburts- stadt Zwickau. Damit ist der Begriff Re- trospektive in zweifacher Hinsicht mit Sinn erfüllt: Der Blick auf 80 ausgewählte Arbei- ten aus dem Gesamtwerk des Künstlers und der Rückblick auf die eigene Herkunft.
Hartwig Ebersbach, 1940 geboren, ent- wickelte in dieser von Bergbau und Indus- trie bestimmten Arbeitergegend seine künstlerischen Anlagen. Er selbst schildert seine künstlerischen Anfänge in der Zwickauer Mal- und Zeichenschule, aber auch die Besuche im Zwickauer Museum, die Mineraliensammlung in den historischen Vitrinen, die Madonnen und Heiligenfiguren blieben ihm im Gedächtnis und mischten sich mit den Erlebnissen und Erzählungen in der Familie; sie wurden – bewusst und unbewusst – Teil eines Repertoires für sein außergewöhnliches Werk.
In Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Bernhard Heisig wurde das Talent weiter ausgebildet. Das weltoffenere Klima der Messestadt bot einen zusätzlichen fruchtbaren Boden. Der Künstler gehörte zur »expressiv-leidenschaftlichen« Gruppe der »Leipziger Schule« (Lothar Lang). Im Vordergrund standen bei ihm nicht die großen gesellschaftspolitischen oder historischen Themen, die seine Leipziger Künstlerkollegen bearbeiteten. Bedeutend für Ebersbachs Kunst waren und sind eher »innere Welten«.
Erlebnisse, Erinnerungen, vor allem Träume und Fantasiegeschehen ebenso Reflexionen über die eigene Subjektivität und Individualität fließen in sein Werk ein, darüber hinaus aber auch die Auseinandersetzung mit Mythen, Sagen, Märchen und die Begegnungen mit exotischen, archaischen Kulturen. Diesen imaginären Kosmos setzt Hartwig Ebersbach mit vollem Körper- einsatz in expressive, leidenschaftliche, »wilde« Malerei um.
»Das Beschwören des eigenen Ich und dessen Fiktionalisierung in der Kunst erlauben Hartwig Ebersbach die Verschmelzung von gegensätzlichen Haltungen, wie überraschende Perspektivwechsel, oszillierend zwischen Identifikation und Distanz, Pathos und Ironie, Verkleidung und Demaskierung.«
ANDREAS HÖLL
Begleitprogramm
15. Mai 2015, 18 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Eintritt frei
Es sprechen
DR. PIA FINDEISS
Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau
ANDREAS HÖLL
Kunstredakteur mdr figaro
DR . PETRA LEWEY
Leiterin KUNSTSAMMLUNGEN
ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
HARTWIG EBERSBACH
Künstler
Musik
Robert Schumann Konservatorium Zwickau
21. Mai, 16. Juni, 9. Juli und 23. Juli 2015, jeweils 18 Uhr
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG
Erwachsene 5,00 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
11. Juni 2015, 18 Uhr
EBERSBACH BEWEGT
Tanzprogramm mit Emma Harrington und
Jugendlichen des Theaters Plauen-Zwickau
Erwachsene 5,00 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, bis 18 Jahre frei
7. August 2015, 18 Uhr
MUSEUMSSALON
FILM UND KUNSTGESPRÄCH MIT HARTWIG EBERSBACH
gezeigt wird der Film »Der Maler Hartwig Ebersbach
– Versuch einer Deutung«, LNW Film 2007, anschließend
Hartwig Ebersbach im Gespräch mit Norbert Wartig,
LNW-Film und Verlag, Leipzig
Erwachsene 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro
Für die Veranstaltungen wird um Voranmeldung gebeten.
FRECH WIE KASPAR, WILD WIE WUYI
Kinder- und Ferienprogramm für Kinder von 6 bis 11
nach Voranmeldung
FÜHRUNGEN
für Gruppen und individuelle Angebote nach Absprache
Publikation
Zur Ausstellung ist der 104-seitige, reich bebilderte Katalog
»ECCE! Hartwig Ebersbach« im MMKoehn Verlag Berlin
zum Preis von 30 Euro erschienen.
Ausstellungseröffnung: 15. Mai 2015, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 16. Mai bis 9. August 2015
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 13-18 Uhr
HERMANN HESSE
MIT FEDER UND FARBE
WERKE AUS DEM NACHLASS HEINER HESSE
Hermann Hesse (1877-1962) war zu Beginn seiner bildnerischen Tätigkeit 39 Jahre alt und bereits ein erfolgreicher Autor. 1946 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er gilt heute
als meistgelesener deutschspra-chiger Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und seine Werke sind in 60 Sprachen übersetzt.
In vielen seiner Schriften ist die Sehnsucht nach Einklang mit der Natur und nach Erfüllung durch Musik und Kunst zu spüren. Und auch in seinen Zeichnungen und Aquarellen offenbart sich eine sensible
Wahrnehmung der Natur und die sinnliche Freude am kreativen Schaffen. Hesses Bildwelt schlägt einen Bogen zu seinen Texten und vervollständigt sein Werk.
In den meist farbenfrohen Bildern gibt Hesse zunächst Eindrücke aus seinem Wohnort Bern wieder, aber auch Impressionen von seinen Aufenthalten im Tessin. Ab 1919 ist es vor allem diese südliche
Landschaft, die er mit feinem Strich und zarter Farbe darstellt. Wie sanfte Seelenlandschaften erscheinen die berührenden Bilder von Tälern, Bergen und Ortschaften seiner Schweizer Wahlheimat.
Das Kunstschaffen ist für ihn von existenzieller Bedeutung. Durch das Malen gelingt es Hermann Hesse, Schreibkrisen und Selbstzweifel zu überwinden und Freude am Leben zu gewinnen. In seinen Bildern lässt sich eine tiefe Sehnsucht nach Harmonie und Glück erkennen.
Hermann Hesse bevorzugt die Aquarelltechnik und probiert im Laufe der Jahre unterschiedliche Malstile aus: Darstellungen kindlich-naiv anmutender Landschaften in kräftigen Farben, Auflösung der
Bildmotive in geo- metrische Formen, starke Konturierung der Bildelemente sowie detailreiche, kolorierte Federzeichnungen. Letztere entstehen in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren. Später
widmet sich Hesse vermehrt einer Tätigkeit, die er von Anbeginn ausübte: Er illustriert Briefe und Gedichthandschriften.
Die Ausstellung „Mit Feder und Farbe" zeigt Hermann Hesses künstlerisches Schaffen von den frühesten Arbeiten bis hin zu Bildern der letzten Lebensphase, die mit ausgewählten Zitaten aus seinen
Schriften und Briefen zur Malerei ergänzt und in den biografischen Zusammenhang gestellt werden. Sie umfasst rund 130 Aquarelle, Gouachen, Farbstift-, Bleistift- und Federzeichnungen, Ölgemälde,
Skizzenbücher sowie illustrier- te Bücher und Gedichte.
Die zu großen Teilen erstmals öffentlich präsentierten Werke stammen überwiegend aus dem Nachlass von Heiner Hesse (1909-2003), dem mittleren der drei Hesse-Söhne, der eine intensive, aber auch
konflikt-reiche Beziehung zu seinem Vater hatte. Nach dem Tod Hermann Hesses erschloss er dessen umfang-reichen Nachlass und arbeitete an der Veröffentlichung seiner Korrespondenz mit. Vor allem
jedoch setzte sich Heiner Hesse das Ziel, seinen Vater als Maler bekannt zu machen.
Eine Ausstellung des Kunsthauses Stade in Kooperation mit dem Museum Hermann Hesse Montagnola. Konzept: Regina Bucher und Ina Hildburg
Begleitprogramm
6. Februar 2015, 18 Uhr
Ausstellungseröffnung
Es sprechen
Dr. Petra Lewey
Leiterin KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum
Silver Hesse
Enkel von Hermann Hesse
Regina Bucher
Direktorin des Museums Hermann Hesse Montagnola
Musik
Robert Schumann Konservatorium Zwickau
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass nur begrenzt Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Eintritt: frei
10. bis 12. Februar 2015, 13 bis 17 Uhr
„Euch grüßt mein Herz, ihr treuen Bäume"
Schreibwerkstatt für Kinder ab 8 Jahre und Erwachsene,
unterstützt durch das Förderstudio Literatur e. V. Zwickau
Eine Anmeldung ist erforderlich. Eintritt: frei
12. Februar 2015, 16 Uhr
Öffentliche Abschlusspräsentation
der Schreibwerkstatt
Eintritt: frei
1. März 2015, 15 Uhr
Öffentliche Führung
mit Texten von Hermann Hesse
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
25. März 2015, 18 Uhr
„Klingsors letzter Sommer"
Hermann Hesse und die Malerei
Museumssalon mit Schauspielerin Blanche Kommerell, Berlin
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
6. April 2015, 15 Uhr
Unterwegs in schöner Landschaft
Öffentliche Führung durch die Hesse-Ausstellung
für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahre
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
22. April 2015, 18 Uhr
„Meine kleinen Aquarelle sind
eine Art Dichtungen oder Träume..."
Hermann Hesse – der Dichter als Maler
Vortrag mit Dr. Monika Hähnel, Zwickau,
Förderstudio Literatur e. V.
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
3. Mai 2015, 15 Uhr
Lieblingstexte meines Großvaters
Musikalische Lesung
Eva Hesse liest aus Texten ihres Großvaters,
musikalische Begleitung durch Ulrich Thiem (Cello)
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro
Publikation
Zur Ausstellung ist ein 176-seitiger, reich bebilderter Katalog
im Hatje Cantz Verlag zum Preis von 24,80 Euro erschienen.
Ausstellungseröffnung: 6. Februar 2015, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 3. Mai 2015
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 13-18 Uhr
„Mein lieber Alex … Dein alter Max“
Max Pechstein und Alexander Gerbig – Eine Künstlerfreundschaft
Künstlerfreundschaften, die ein Leben lang halten, sind selten. Doch zwischen dem aus Zwickau stammenden Max Pechstein (1881- 1955) und Alexander Gerbig (1878-1948) aus Suhl bestand eine enge Freundschaft, die durch zahlreiche Briefe und Postkarten, aber auch durch gemeinsame Arbeitsaufenthalte dokumentiert ist. Fast ein halbes Jahrhundert lang ließ Pechstein den Freund an seinem Künstlerleben, seinen Reisen oder auch familiären Umständen teilhaben.
Besonders interessant sind die illustrierten Postkarten und Briefe, die mit dem Text unmittelbar zusammengehen oder auf gerade entstehende Werke verweisen. Hier sind beispielsweise die Schriftstücke hervorzuheben, die während Pechsteins Studienreise nach Paris 1907/08 entstan- den, ebenso die mit Skizzen versehenen Briefe und Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg.
Max Pechstein und Alexander Gerbig freundeten sich 1899 in Dresden an, wo sie ab 1900 ge- meinsam an der Kunstgewerbeschule studierten. Die intensive Künstlerfreundschaft, die bis zu Gerbigs Tod bestand, wird durch Pechsteins Korrespondenz von der Jahrhundertwende bis 1945 eindrücklich belegt.
Die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum konnten im Jahr 2013 ein einzigartiges Konvolut an Briefen und Postkarten von Max Pechstein an den Malerfreund erwerben und damit die Autografensammlung maßgeblich erweitern. Die Ausstellung präsentiert erstmalig nicht nur eine Auswahl der Künstlerpost, sondern vor allem auch Gemälde, Zeichnungen und Grafiken der beiden Freunde, die vielfach gleiche Motive und Themen bearbeiteten.
Publikation zur Ausstellung
Wolfgang Knop. Die Korrespondenz Max Pechsteins an den Maler Alexander Gerbig und weitere Dokumente einer außergewöhnlichen Künstlerfreundschaft (350 Seiten, 264 Abb., 25,00 Euro; Vorzugsausgabe mit Holzschnitten von Alexander Gerbig, 40,00 Euro)
BEGLEITPROGRAMM
22. August 2014, 17 Uhr
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei
Begrüßung
Dr. Pia Findeiß
Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau
Grußwort
Volker Schneider
Geschäftsführer Zwickauer Energieversorgung GmbH
Zur Ausstellung
Dr. Wolfgang Knop
Suhl
Musik
Max Müller, Gitarre
Robert Schumann Konservatorium Zwickau
23. August 2014, 13 Uhr
Öffentliche Führung durch das Max-Pechstein-Museum
mit Julia Pechstein, Enkelin des Künstlers
Erwachsene 3,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
23. August 2014, 15 Uhr
Mein lieber Alex. Briefe an einen Freund
Vortrag von Julia Pechstein
Erwachsene 3,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
27. September 2014, 19.30 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr)
Ein Freund, ein guter Freund
Konzert mit dem Vokalensemble FIVE GENTLEMEN
Kartenvorverkauf ab 2. September 2014
Erwachsene 12,00 Euro, ermäßigt 8,00 Euro
5. Oktober 2014, 15 Uhr
Öffentliche Führung
Erwachsene 3,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
19. Oktober 2014, 15 Uhr
Museumssalon mit Max Pechstein
Schauspieler Jörg Simmat führt durch die Ausstellung
„Mein lieber Alex … Dein alter Max“
Erwachsene 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro
22. Oktober 2014, 15 bis 17 Uhr
Beste Freunde im Museum
Familiennachmittag für Kinder ab 6 Jahren
Erwachsene 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
2. November 2014, 15 Uhr
Öffentliche Führung
Erwachsene 3,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Ausstellungseröffnung: 22. August 2014, 17 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 2. November 2014
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 13-18 Uhr